VW: Gewinn sinkt im ersten Quartal, Werk Osnabrück soll bleiben

Trotz der stabilen Abwärtstendenz beim Betriebsergebnis und Überkapazitäten will VW am Werk Osnabrück festhalten. MAN könnte dort ab 2027 Militär-Lkw bauen.

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Volkswagenwerk Osnabrück mit VW T-Roc Cabrio

(Bild: Volkswagen)

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Volkswagen macht 2025 im Minus weiter. Der Gewinn im ersten Quartal im Jahresvergleich fiel weiter, um knapp 41 Prozent auf 2,19 Milliarden Euro. In China verdiente das Unternehmen erneut spürbar weniger, die Batteriegeschäfte waren ein Minusgeschäft. Der Konzernumsatz stieg indes um knapp drei Prozent auf 77,6 Milliarden Euro.

Wegen milliardenteurer Sonderbelastungen wie CO₂-Rückstellungen in Europa, der Umbau der Softwaresparte Cariad sowie Rücklagen für die Strafen für den Abgasbetrug von zusammen rund 1,1 Milliarden Euro ging das operative Ergebnis um rund 37 Prozent auf 2,9 Milliarden Euro zurück. Die Jahresprognose bleibt, enthält jedoch weiter keine Zolleffekte der erratischen Handelspolitik des US-Präsidenten Donald Trump.

Wegen mangelnder Auslastung infolge des schwachen Absatzes standen im Vorjahr seit Oktober ganze Werke zur Disposition, unter anderem in Osnabrück. Nach Berichten der Tageszeitungen "Braunschweiger Zeitung" und "Neue Osnabrücker Zeitung", der Markenvorstand habe am Montag beschlossen, in Osnabrück von Herbst 2027 an keine Konzernfahrzeuge mehr zu fertigen, ließ Volkswagen wissen, "es gibt keinen derartigen Beschluss, wir prüfen nach wie vor verschiedene Optionen. An der Ende 2024 erzielten Einigung mit der IG Metall gebe es keine Änderung. Dies hat nach wie vor Bestand."

Volkswagen hatte sich mit der Gewerkschaft im Dezember auf ein Sanierungsprogramm für die Kernmarke VW geeinigt. In Osnabrück wurde die Produktion des letzten dort gebauten Cabrios bis Mitte 2027 verlängert. Für die Zeit danach seien "Optionen für eine andere Verwendung des Standorts zu prüfen", so der Sprecher. Das Werk hat rund 2300 Mitarbeiter.

Zuletzt hatte der Rüstungskonzern Rheinmetall Interesse an dem Standort gezeigt. Dessen Vorstandschef Armin Papperger hat den Standort im März besucht und Möglichkeiten einer weiteren Zusammenarbeit bei Militärlastwagen ausgelotet.

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Laut einem Bericht des Fachblatts "Automobilwoche" denkt das Gemeinschaftsunternehmen Rheinmetall MAN Military Vehicles darüber nach, dort schusssichere Fahrerkabinen für Lkw zu produzieren. Rheinmetall und die VW-Tochter MAN arbeiten bereits seit 2010 in dem Gemeinschaftsunternehmen zusammen.

(fpi)