Donnerstag: Waymo ruft 1200 Robotaxis zurĂĽck, Foxconn profitiert von KI-Servern
Software-Update fĂĽr Robotaxis + Rekordquartal von Foxconn + Gerichtsurteil pro Openjur + BYD-Fabrik in Brasilien + "Enshrouded" bestes Spiel 2025 + #heiseshow
(Bild: Suwin / Shutterstock.com)
In den USA startet das Robotaxi-Start-up Waymo eine große Rückrufaktion, nachdem es in den letzten Jahren einige Unfälle mit stationären Objekten gegeben hat. Die Software von rund 80 Prozent der autonom fahrenden Transportmittel soll aktualisiert werden. Die US-Verkehrsbehörde ermittelt unterdessen weiter. Derweil lässt die Nachfrage nach KI-Servern bei Foxconn die Kassen klingeln und das Geschäft mit E-Autos kommt voran. Denn der KI-Hype hält an und Mitsubishi will Elektroautos vom taiwanischen Konzern beziehen. Doch Währungsschwankungen trüben die Prognose, sodass Foxconn für 2025 von weniger Wachstum ausgeht. In Deutschland sammelt Openjur Gerichtsentscheidungen in einer freien Datenbank. Doch ein Gericht versemmelte die Anonymisierung eines Urteils und Openjur übernahm es unbesehen. Der Betroffene verklagte Openjur, obwohl diese es nach Aufforderung innerhalb von Minuten korrigiert hat. Nun hat ein Landgericht die Klage abgewiesen – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.
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Das US-Robotaxi-Unternehmen Waymo ruft mehr als 1.200 selbstfahrende Fahrzeuge zurück, um die Software zu aktualisieren. Damit soll das Risiko von Kollisionen mit parkenden Autos und anderen feststehenden Objekten beseitigt werden. Waymo erklärte, dass dem Unternehmen 16 Kollisionen mit Ketten, Toren und anderen Barrieren zwischen 2022 und Ende 2024 bekannt seien. Laut Firmenbericht kam es dabei jedoch zu keinen Verletzungen. Offenbar betrifft der Rückruf 1.212 Waymo-Fahrzeuge, die nach Unternehmensangaben mit der fünften Generation der Software des automatisierten Fahrsystems arbeiten, und damit wohl einen Großteil von Waymos aktueller Fahrzeugflotte von derzeit 1.500 Fahrzeugen betreffen: Nach kleineren Kollisionen ruft Waymo 1.200 autonom fahrende Fahrzeuge zurück.
Foxconn hat seinen Nettogewinn in den ersten drei Monaten dieses Jahres gegenüber 2024 fast verdoppelt, wobei der Umsatz im Jahresabstand um 24 Prozent gewachsen ist. Der weltgrößte Hersteller elektronischer Produkte hat dies überwiegend künstlicher Intelligenz (KI) zu verdanken, denn die Nachfrage nach entsprechenden Servern lässt nicht nach. Das Geschäft mit Elektroautos kommt auch langsam in Fahrt, denn nach einer Vereinbarung mit Mitsubishi wird der taiwanische Konzern ein E-Automodell für die Japaner entwickeln und produzieren. Der Ausblick auf das Gesamtjahr ist aufgrund der geopolitischen Lage und Währungsschwankungen allerdings etwas verhaltener als zuvor: Foxconn mit Rekordquartal dank KI-Servern, Wachstum 2025 aber etwas gedämpft.
Anonymisiert ein deutsches Gericht eine Entscheidung unzureichend und veröffentlicht sie, sollen Dritte nicht dafür haften, wenn sie die Entscheidung zugänglich machen – zumindest, wenn sie dies für journalistische Zwecke tun. Das hat das Landgericht Hamburg in einem Verfahren entschieden, in dem es um die Zukunft der freien Zugänglichkeit von Gerichtsentscheidungen geht. Beklagter war der Betreiber der spendenfinanzierten Datenbank Openjur, die seit 2009 veröffentlichte deutsche juristische Entscheidungen sammelt und – im Unterschied zu kommerziellen Anbietern – gebührenfrei online zur Verfügung stellt. Allerdings kann der Kläger noch Rechtsmittel einlegen, sodass Openjur nur vorerst gerettet ist: Verein haftet nicht für Gerichtsfehler.
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Die neue Fabrik des chinesischen Elektroautoherstellers BYD in Brasilien wird bis Dezember 2026 "voll funktionsfähig" sein. Bis dahin soll die Fabrik mit der Produktion von Autos aus halbfertigen Bausätzen beginnen. Ursprünglich sollte die Fertigung von E-Autos in diesem Jahr aufgenommen werden, doch Ermittlungen wegen "Sklaverei-ähnlicher Arbeitsbedingungen" für mehr als Hundert chinesische Vertragsarbeiter auf der Baustelle des künftigen BYD-Werkes hatten das Projekt zuletzt verzögert. Die Unterbringung und die Arbeitsverträge dieser Menschen würden gegen Menschen- und Arbeitsrecht verstoßen, hieß es. Daraufhin wurden der den Bau des Werkes zwischenzeitlich gestoppt: Neuer Zeitplan für BYD-Werk in Brasilien nach Skandal.
Das Survival-Spiel "Enshrouded" wurde beim Deutschen Computerspielpreis 2025 zum besten Spiel des Jahres gekürt. Es ist bereits die zweite große Auszeichnung für den Titel des Frankfurter Studios Keen Games, der bereits beim Deutschen Entwicklerpreis im vergangenen Dezember als bestes Spiel ausgezeichnet wurde. "Enshrouded" ist ein noch aktiv entwickeltes Survival-Rollenspiel mit optionalen Koop-Elementen, das in einer mittelalterlichen Fantasy-Welt spielt. Laut den Entwicklern wurde "Enshrouded" von über 4 Millionen Menschen gespielt. Zu den weiteren Siegern gehören die Spiele "Nordhold" (Bestes Debüt), "PRIM" (Bestes Familienspiel), "Thronefall" (Bestes Game Design) und "Harold Halibut" (Bestes Grafikdesign) beim Deutschen Computerspielpreis: "Enshrouded" ist bestes Spiel 2025.
In der heutigen Ausgabe der #heiseshow sprechen wir unter anderem über Google, das seine Betriebssysteme Android und Wear OS auffrischt. Was bringt das Redesign von Android 16 für Nutzer? In Deutschland gehen nach erfolgreichem Test Ladebordsteine in Serie. Die Stromkanten sollen das Parken und Laden vereinen und Platzprobleme in Städten lösen. Aber sind Ladebordsteine wirklich die Zukunft der urbanen E-Mobilität? In der Schweiz entsteht derweil der größte Batteriespeicher der Welt mit 1,6 GWh Kapazität. Das Megaprojekt soll die Netzstabilität sichern und erneuerbare Energien speichern. Warum braucht ausgerechnet die Schweiz so einen Riesen-Akku? Das sind die Themen heute um 17 Uhr live in der #heiseshow: Android 16, Ladebordsteine, weltgrößter Batteriespeicher.
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Auch noch wichtig:
- Das europäische Satellitennavigationssystem Galileo war 2013 erstmals einsatzbereit. Einer der ersten vier Satelliten ist jetzt außer Dienst gestellt worden: ESA legt den ersten Galileo-Satelliten still.
- Microsoft hat wichtige Sicherheitsupdates für unter anderem Azure, Office und Windows veröffentlicht. Angreifer nutzen bereits Schwachstellen aus. Dem entgegnet der Patchday: Angreifer attackieren Windows über fünf Sicherheitslücken.
- 1000 Stretch-Roboter kauft DHL und will herausfinden, wozu der Roboter neben der Be- und Entladung im Konzern noch eingesetzt werden kann: DHL will 1000 Stretch-Roboter von Boston Dynamics kaufen.
- Insgesamt seien 831 Online-Accounts bei der Bundesagentur für Arbeit angegriffen worden, teilt die Regierung mit. In 121 davon sei die IBAN getauscht worden: Cyberkriminelle änderten Bankverbindungen bei der Bundesagentur für Arbeit.
- Seit Monaten können Nextcloud-Nutzer nur noch Mediendaten über die Android-App hochladen. Die Entwickler sehen die Schuld bei Google und werfen Absicht vor, denn der Konzern "bevorzugt eigene Dienste": Nextcloud schießt gegen Google.
- Es hatte sich bereits angedeutet, dass es nichts wird mit der für Juni geplanten Umstellung auf den Viertelstundentakt an der Strombörse: Viertelstundentakt verschiebt sich deutlich.
- Ein maximal reduzierter Laufroboter läuft 0,8 km/h schnell. Viel Mechanik wird nicht benötigt für diesen Miniatur-Gehroboter: "Lego-Minifigur" läuft über 0,8 km/h schnell.
- Wer gekaufte Spiele wirklich besitzen will, ist bei Steam & Co. falsch. Doch es gibt Alternativen ganz ohne Kopierschutz, Client- und Onlinezwang – weg von Steam: Spiele wirklich besitzen, offline spielen und installieren.
- Anhand der Erwärmung des Nordatlantik lassen sich Hitzesommer in Europa bis zu drei Jahre im Voraus vorhersagen. Dieses Jahr wäre es auch wieder so weit: Modell soll Hitzesommer in Europa drei Jahre im Voraus vorhersagen können.
- Teslas Optimus Bot ist hinsichtlich verkörperter Intelligenz gegenüber chinesischen Humanoiden ins Hintertreffen geraten. Ein Video zeigt aber Fortschritte beim Tesla Optimus Bot: Video soll verkörperte Intelligenz belegen.
- 89 Millionen Datensätze aus dem Bestand der Gaming-Plattform kündigte der Verkäufer im Darknet an. Sie enthalten Telefonnummern und Einmalcodes: Datenleck eines angeblichen Steam-Hacks enthält SMS-Sendeprotokolle.
- StackOverflow, die Q&A-Seite für Entwickler, hat ein Rebranding angekündigt, um in einer KI-Welt bestehen zu können. Das nutzt letztendlich auch der KI, so unser Kommentar: StackOverflow darf den Kampf gegen die KI nicht verlieren.
(fds)