Donnerstag: Apotheken mit mehr Freiheiten, KI-Agenten mit Sicherheitslücken
Apotheken-Kooperationen erlaubt + Lücke in Microsoft 365 Copilot + Sandspeicher für Fernwärme + Kias Elektrobus-Varianten + Sam Altmans Prophezeiungen für 2030
(Bild: Aleksandar Karanov/Shutterstock.com)
Eine Apotheke darf mit einer Plattform kooperieren, die Patienten die Wahl der Apotheke abnimmt, sagt das LG Frankfurt. Denn neben diesem Premium-Angebot können Kunden auch einen Standard-Service wählen, wenn sie ihn finden. Dem LG Hamburg schmeckt das weniger und hatte einer Online-Apotheke dieses Vorgehen untersagt. Derweil konnte Microsoft 365 Copilot per E-Mail und ohne Mausklick zur Freigabe sensibler Informationen verführt werden. Diese Sicherheitslücke wurde zwar bislang nicht ausgenutzt, aber Microsoft hat die Lücke jetzt geschlossen. Sicherheitsforscher warnen allerdings vor der grundsätzlichen Anfälligkeit von KI-Agenten. In Finnland speichert ein Silo voller Speckstein Wärme, die später in das Fernwärmenetz abgegeben wird. Damit brauchen sechs finnische Kommunen kein Öl mehr, denn die gespeicherte Energie reicht für die Fernwärmeversorgung einer Woche. Dabei kommt der Specksteinschotter aus dem Abfall eines Ofenherstellers, und die Verbrennung von Biomasse kann reduziert werden – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.
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Apotheken dürfen keine Absprachen über "die bevorzugte Lieferung bestimmter Arzneimittel, die Zuführung von Patienten, die Zuweisung von Verschreibungen […]" für den deutschen Markt treffen. So steht es im Apothekengesetz (Paragraph 11 Abs. 1). Die Apotheken sollen unabhängig agieren, die Patienten frei wählen. Jetzt überrascht das LG Frankfurt am Main mit einer engen Auslegung der Bestimmung, die Apotheken ähnliche Kooperation erlaubt. Zwar wird ein entsprechender Premium-Service herausgestellt, aber es gibt alternativ einen Standard-Service. Das genügt dem Gericht, auch wenn letzterer schwierig zu finden ist. Das LG Hamburg sieht das womöglich anders: Versandapotheke scheitert mit Antrag gegen automatische Auswahl von Konkurrenten.
Nutzer von Microsoft 365 Copilot waren über Monate von einer kritischen Sicherheitslücke bedroht. Der KI-Assistent für Firmensoftware konnte dazu gebracht werden, sensible und andere Informationen preiszugeben. Dafür war lediglich eine E-Mail mit geschickt formulierten Anweisungen notwendig, es erforderte keinen menschlichen Mausklick. Denn die Künstliche Intelligenz (KI) hat die E-Mail selbstständig gelesen und verarbeitet. Microsoft hat dieses Problem mittlerweile zwar behoben, aber Sicherheitsforscher warnen vor der grundsätzlichen Verwundbarkeit von KI-Agenten. Diese könnten von Angreifern auf diese oder ähnliche Weise manipuliert werden und Daten abgreifen: Kritische Sicherheitslücke in Microsoft 365 Copilot zeigt Risiko von KI-Agenten.
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Aus 2.000 Tonnen Schotter hat das finnische Start-up Polar Night Energy die größte "Sandbatterie" der Welt gebaut. Die grundlegende Idee ist, Wärme in Sand oder Schotter zu speichern, um sie später nutzen zu können. Nach einem Pilotprojekt im westfinnischen Städtchen Kankaanpää, wo der Sandspeicher 100 Kilowatt leisten und acht Megawatt speichern kann, hat Polar Night Energy nun einen Wärmespeicher mit der zehnfachen Leistung und dem zwölffachen Speichervolumen an den Fernwärmebetreiber übergeben. Insgesamt kann er 100 Megawatt Energie über Monate speichern. Das würde ausreichen, um das angeschlossene Fernwärmenetz im Winter fast eine Woche lang zu versorgen, sodass die bisherige Ölverbrennung eingestellt werden kann: Größter Sandspeicher für Fernwärme steht in Finnland.
Kia bringt mit seinem batterieelektrischen Kleinbus PV5 Passenger die erste Pkw-Version auf unsere Märkte und nennt jetzt die Preise für die ersten in Deutschland erhältlichen Modellvarianten. Das Auto im Format eines VW ID.Buzz folgt als erstes Modell der "Platform Beyond Vehicle"-Strategie. Damit ist eine technische Basis gemeint, deren Modularität und Flexibilität laut Kia eine Vielzahl von Fahrzeugvarianten ermöglichen soll. Der knapp 4,70 Meter lange, frontgetriebene Kleinbus mit elektrischen Schiebetüren ist zunächst als Fünfsitzer erhältlich. Weitere Varianten inklusive eines Siebensitzers, eines sechssitzigen Taxis und einer rollstuhlgerechten Version werden folgen. Zudem gibt es eine technisch verwandte Nutzfahrzeugvariante des Elektro-Kleinbusses Kia PV5 Passenger: Kia gibt Preise bekannt.
Kia PV5 Passenger (2 Bilder)

Kia
)ChatGPT sei schon jetzt mächtiger als jeder Mensch, der jemals gelebt hat – das meint zumindest OpenAI-CEO Sam Altman. Hunderte Millionen von Menschen verließen sich nämlich schon jetzt jeden Tag auf den Chatbot. Es klingt, als habe die Welt vorher nicht funktioniert und als bliebe sie stehen, sollte es mal einen Ausfall der Systeme geben. Doch zum Glück: Erst kürzlich hatte es großflächige Ausfälle von ChatGPT gegeben, und die Welt steht noch. 2030 könne das schon anders sein. Für dieses Jahr setzt Altman seine Visionen in einem Blogbeitrag an, den er "the gentle singularity" nennt, also die sanfte Singularität. Das steht für einen Wandel oder einen unumkehrbaren Wendepunkt. Zudem werde es 2030 unbegrenzt Intelligenz und Energie geben, so Altman: ChatGPT ist mächtiger als jeder Mensch, der je lebte.
Auch noch wichtig:
- Huawei verkauft sein "FTTR"-System zur Glasfaser-Heimverkabelung im Eigenbau bald auch in Deutschland. FTTR steht für Fiber-to-the-Room: Glasfaser bis in jedes einzelne Zimmer.
- Hotels in Südtirol haben vermehrt mit kompromittierten Extranet-Zugängen von Booking.com zu tun, über die sie mit Gästen kommunizieren. Noch ist unklar, warum: Ungeklärte Phishing-Vorfälle rund um Booking.com.
- Die E-SUVs Ford Explorer und Skoda Elroq nutzen in wichtigen Bereichen gleiche Komponenten. Was bedeutet das für die Unterhaltskosten? Das zeigen die Elektro-SUVs im Vergleich: Was Ford Explorer und Skoda Elroq tatsächlich kosten.
- Nur vier Tage brauchte Nintendo, um die Switch 2 3,5 Millionen Mal zu verkaufen. Es ist der wohl beste Konsolen-Launch aller Zeiten: Nintendo Switch 2 legt wohl besten Konsolen-Launch aller Zeiten hin.
- XRobotics hat einen kompakten Pizza-Roboter entwickelt. Risikokapitalgebern ist das 2,5 Millionen US-Dollar wert: Pizza-Roboter erstellt 100 Pizzas pro Stunde automatisch.
- Google hat den Desktopmodus für Android für Entwickler zum Testen mit dem Update von Android 16 QPR1 Beta 2 freigegeben – Pixel 8 oder 9 vorausgesetzt: Google bohrt den Desktopmodus von Android 16 auf.
- RCS/SMS-Nachrichten und Telefonie gab es seit jeher nur in Apples Telefon- und Nachrichten-App. Das ändert sich bald: Apple räumt den Standard-Platz für RCS und Telefon in der EU.
- Eine Fahrt in einem Vorserienmodell des BMW iX3 50 xDrive zeigt, dass BMW hinsichtlich Fahrdynamik, Komfort und Bedienung hohe Ansprüche erfüllt für dieses Elektroauto: Erste Fahreindrücke aus einem Vorserien-BMW iX3 50 xDrive.
- Deutschland hat einen weiteren Meilenstein erreicht. Das Marktstammdatenregister verzeichnet jetzt mehr als eine Million Balkonkraftwerke: Mehr als eine Million Balkonkraftwerke in Deutschland als nächster Meilenstein.
- Liquid Glass, Apples neues Interface, ist auf dem iPhone eine größere Umstellung als gedacht. Die Beta hakt – und führt zu scherzhaften Microsoft-Vergleichen: Nutzer witzeln über Vista-Look von iOS 26 – und klagen über schlechte Lesbarkeit.
- VanMoof S6 und S6 Open sind die ersten E-Bikes des Herstellers seit der Pleite. Sie entpuppen sich als verfeinerte Versionen ihrer Vorgänger. Das zeigt die Probefahrt mit dem neuen VanMoof: Stadtcruiser mit Power.
- Wer weder Docker noch Orbstack nutzen möchte, muss das unter macOS 26 nicht mehr. Es gibt nativen Support für Linux-Container direkt vom Terminal aus: Nativer Container-Support in macOS 26 freut Developer – und nicht nur die.
(fds)