Dienstag: Microsofts neues KI-System, Forderung von Verbraucherschützern
Microsoft präsentiert Forschung + Tariftransparenz bei Ladestationen + Apple blockiert Funktionen + DJI-Drohnen schwer zu bekommen + Bau von KI-Gigafabriken
(Bild: Lena Chert / Shutterstock.com / heise online)
Der US-Tech-Konzern Microsoft hat Forschungsergebnisse vorgestellt, die zeigen, wie künstliche Intelligenz (KI) komplexeste diagnostische Herausforderungen in der Medizin Schritt für Schritt untersuchen und lösen kann. Microsofts neues KI-System soll Krankheiten viermal genauer vorhersagen und kostengünstiger diagnostizieren als erfahrene Ärzte. Der Bundesverband der Verbraucherzentralen (vzbv) hält die Preise an öffentlichen Ladesäulen für E-Autos für zu hoch. Er fordert Transparenz bei den Tarifen. Und Apple deaktiviert offenbar mehrere Funktionen in den neuen Betriebssystemen für Nutzer in der EU – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.
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Ärzte zeichnen sich in der Regel durch breites und tiefes Fachwissen aus. Kein einzelner Arzt aber kann die gesamte Bandbreite komplizierter medizinischer Fälle abdecken. Künstliche Intelligenz (KI) hingegen übertrifft in vielen Aspekten des klinischen Denkens die Fähigkeiten eines einzelnen Arztes. Das meint der US-Konzern Microsoft. Das KI-Team des Unternehmens stellte nun Forschungsergebnisse vor, die zeigen, wie KI komplexeste diagnostische Herausforderungen untersuchen und lösen kann. Microsoft glaubt, "einen echten Schritt in Richtung medizinische Superintelligenz" gemacht zu haben. Auf dem Weg zu medizinischer Superintelligenz: Microsoft stellt Forschung vor
Die hohen Preise an öffentlichen Ladesäulen stellen für Personen, die solche Stromtankstellen in größerem Umfang nutzen müssen, "zunehmend ein Problem" dar. Zu diesem Befund kommt der Bundesverband der Verbraucherzentralen (vzbv). Potenzielle Käufer eines E-Autos würden dadurch vom Umstieg auf E-Mobilität abgeschreckt, so die Verbraucherschützer. Sie verlangen, dass sowohl Ad-hoc-Ladepreise als auch vertragsbasierte Tarife zentral gemeldet und öffentlich zugänglich gemacht werden. Verbraucherschützer fordern Tariftransparenz bei Ladestationen für E-Autos
Apple-Nutzer in der EU müssen sich darauf einstellen, bestimmte Funktionen in den neuen Betriebssystemen erst später oder gar nicht zu erhalten. Konkret geht es dabei offenbar um drei Funktionen in den Betriebssystemen iOS 26 sowie macOS 26. Der US-Konzern verweist auf europäisches Wettbewerbsrecht und zeigt mit dem Finger auf den europäischen Digital Markets Act. Brüssel hat Apple bereits haargenau vorgegeben, welche Funktionen und Schnittstellen der Konzern in seinen Betriebssystemen für andere Anbieter öffnen muss. iOS und macOS 26: Welche Funktionen Apple vorerst in der EU blockiert
Drohnen des chinesischen Herstellers DJI sind beliebt, denn sie haben mehrere Vorteile. Eingebaut sind die neuesten Techniken, sie sind robust und vergleichsweise günstig zu haben. In den Vereinigten Staaten haben die Drohnen einen Marktanteil von etwa 85 Prozent und werden von Hobbyfliegern bis hin zu Behörden gleichermaßen verwendet. Doch aufgrund verschiedener regulatorischer Maßnahmen der US-Regierung sind die DJI-Drohnen in den USA immer schwerer zu bekommen. Eine seiner neuesten Drohnen bietet DJI auf dem US-Markt schon gar nicht mehr an. DJI-Drohnen verschwinden langsam aus US-Verkaufsregalen
Auf dem KI-Gipfel Anfang Februar in Paris stellte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen eine neue KI-Initiative namens "InvestAI" vor. Ziel der Initiative ist es, Investitionen von insgesamt 200 Milliarden Euro in die europäische KI-Entwicklung zu stecken. Kernstück der Initiative ist ein neuer europäischer Fonds mit einem Volumen von 20 Milliarden Euro, der den Aufbau von fünf KI-Gigafabriken finanzieren soll, die ab 2026 entstehen sollen. Knapp 80 Firmen und Organisationen haben bis zum Stichtag am 20. Juni Interesse am Errichten von KI-Gigafactories in der EU bekundet und wollen insgesamt 230 Milliarden Euro investieren. Milliardeninvestitionen: 76 Interessenten wollen KI-Gigafabriken in der EU bauen
Auch noch wichtig:
- Google investiert erneut in ein Kernfusions-Start-up und garantiert die Abnahme von Strom. Das soll die Innovation beschleunigen. Google erhöht Einsatz für Kernfusion
- Ausdünstungen von unter anderem Styrol und Formaldehyd über den Grenzwerten hatte VW selbst gefunden – aber die Kunden offenbar nicht informiert. Bericht: VW Grand California jahrelang mit erhöhten Schadstoffwerten
- Falsche Jobversprechen führen Menschen aus allen Kontinenten in Betrugszentren. Dort werden sie ausgebeutet und sollen andere um ihr Geld prellen. Interpol warnt vor mehr Menschenhandel für Internet-Betrug
- Die Sparkassen-Finanzgruppe hält Kryptowährungen für hochspekulativ. Dennoch sollen auch Sparkassen-Kunden von Bitcoin und Co. profitieren können. Sparkasse bietet Kunden Handel mit Kryptowährungen an
- World Labs entwickelt eine künstliche Intelligenz (KI), die interaktive 3D-Umgebungen aus Prompts oder Bildern erzeugt. Mit Geräten wie Meta Quest 3 kann man diese jetzt in 3D erleben. Zum Greifen nah: KI-generierte 3D-Umgebungen in VR
- Russland blockiert offenbar seit Anfang Juni westliche Cloud-Provider und CDNs mit neuen Tricks: Nur ein Bruchteil der Daten wird durchgelassen. Eine offizielle Bestätigung der russischen Behörden steht aus. Russland: Provider blockieren ausländische Inhalte mit 16-KByte-Trick
- Die Ökodesign-Verordnung der EU ist am 20. Juni in Kraft getreten. Kurz zuvor hat die EU eine Änderung vorgenommen, die Nutzern den Displaytausch verwehrt. Ökodesign-Verordnung: Nutzer sollen Smartphone-Displays nicht selbst tauschen
- Seit Wochen überprüfen große KI-Scanner bei US-Autovermieter Hertz zurückgegebene Fahrzeuge auf Schäden. Nun soll ein Kunde bezahlen, Nachfragen sind eher nicht vorgesehen. Automatische Schadensermittlung per KI: Hertz erhebt hohe Gebühren für Schramme
- Neue Gerüchte aus Apples Zulieferkette: Zum Jahreswechsel soll ein neues Einsteiger-MacBook in die Serienproduktion gehen. Es verfüge über ein 13-Zoll-Display. Gerücht: Einsteiger-MacBook vor großem Comeback
- Der YouTube-Kanal Retro Recipes zieht Retro-Computing-Fans an. Der Betreiber des Kanals schürt mit der Übernahme von Commodore nun große Erwartungen. Youtuber erweckt Commodore mit neuem Team zum Leben
- Über dem Südosten der USA ist vorige Woche ein Meteor explodiert; beobachtet wurde er in mehreren US-Bundesstaaten. Überreste haben auch Schäden angerichtet. Feuerball bei helllichtem Tag über mehreren US-Bundesstaaten zu sehen
- Im Jahr 1995 begann der Abriss des Kernkraftwerks Lubmin. Dieser wird nach aktuellen Schätzungen allerdings deutlich länger dauern und teurer werden. Kernkraftwerk Lubmin: Rückbau dauert 20 Jahre länger
(akn)