Volvo Cars: Hohe Verluste im zweiten Quartal
Der in chinesischer Hand befindliche Autohersteller Volvo musste in den drei zurĂĽckliegenden Monaten schwere Verluste hinnehmen.
(Bild: Pillau)
- dpa
Volvo Cars hat im zweiten Quartal 2025 hohe Verluste eingefahren. Zwischen April und Juni stand unter dem Strich ein Nettoverlust von 8,1 Milliarden schwedischen Kronen (derzeit rund 716 Mio Euro) nach 5,7 Milliarden Kronen Gewinn ein Jahr zuvor, wie das Unternehmen mitteilte. Der Konzern hatte bereits vor einigen Tagen hohe Abschreibungen in Höhe von 11,4 Milliarden Kronen angekündigt, was derzeit umgerechnet etwa 1,007 Mrd. Euro sind. Gründe waren die verspätete Einführung von Modellen und die US-Zollpolitik.
Volvo Cars hatte bereits ein Sparprogramm auf den Weg gebracht. Inklusive Beratern sollen weltweit 3000 Verwaltungsjobs wegfallen. Das sind rund 15 Prozent aller derartigen Arbeitsplätze; ein Großteil entfällt auf Schweden. Inklusive anderer Maßnahmen will Samuelsson so insgesamt 18 Milliarden Kronen einsparen. Das kostete im Quartal weitere 1,4 Milliarden Kronen. Bis zum Herbst soll der Umbau durch sein.
Umsatz rückläufig
Die Auslieferungen an Endkunden lagen im Quartal bei knapp 182.000 Autos und damit zwölf Prozent unter dem Vorjahreswert. Der Umsatz knickte um acht Prozent auf 93,5 Milliarden Kronen ein. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern brach um fast zwei Drittel auf 2,9 Milliarden Kronen ein. Chef Hakan Samuelsson verwies aber auf eine Verbesserung im Vergleich zum Vorquartal, auch was den Finanzmittelzufluss angehe.
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Chefwechsel: Vorgänger kehrt zurück
Volvo steckt schon seit einiger Zeit in Schwierigkeiten. Zwischenzeitlich belasteten hohe Batteriekosten den Konzern, der von den Schweden geplante, ambitionierte Hochlauf der batterieelektrischen Autos stockte zudem am Markt. Im Frühjahr musste Chef Jim Rowan kurzerhand gehen, mit Hakan Samuelsson übernahm überraschend sein Vorgänger wieder das Ruder. Volvo Cars gehört zum chinesischen Autokonzern Geely, der zudem die Marke Polestar besitzt und auch Anteile am schwedischen Lkw-Hersteller Volvo Group hält.
Die Aktie von Volvo Cars erholte sich nach der Verlustmeldung, wohl auch, weil das Management bei den Ausgaben auf die Bremse tritt. Sie gewann in Stockholm am Vormittag fast neun Prozent auf 19,31Â Kronen und lag damit wieder auf dem Niveau von Mitte Mai. Seit Jahresbeginn steht noch immer ein Minus von einem FĂĽnftel zu Buche. Jefferies-Analyst Philippe Houchois attestierte dem Management, dass die MaĂźnahmen zum Erhalt des Finanzmittelzuflusses griffen. Es gebe aber immer noch keinen Ausblick, auch wenn das Management die geplante Kehrtwende auf Kurs sehe.
(mfz)