Kia Stonic Facelift: Letzte Pflege
Seit 2017 ist der Kia Stonic auf dem Markt und wurde seitdem mehrfach überarbeitet. Nun gibt es eine letzte Pflege, die mehr Leistung bringt.
(Bild: Kia)
Asiatischen Herstellern wird häufig eine sehr enge Taktung bei der Modellpflege nachgesagt. Vor diesem Hintergrund ist die Überarbeitung des Kia Stonic bemerkenswert, denn das Auto ist seit 2017 auf dem Markt. Mehrfach hat Kia in dieser Zeit eingegriffen, doch nach acht Jahren wäre er normalerweise reif für einen Nachfolger. Doch das hat noch Zeit, befanden die Verantwortlichen, und beließen es bei der Modellpflege. Die bringt dem kleinen SUV ein Cockpit im aktuellen Stil des Hauses, neue Assistenten und auf Wunsch auch ein wenig mehr Leistung.
Display-Front
Sichtbar wird der Fortschritt vor allem im Innenraum. Wie in anderen Modellen der Marke sind die zwei Displays nun in einer langen Front vereint und nicht mehr räumlich getrennt. Ein Navigationssystem mit Online-Diensten ist wie bisher schon im Basismodell serienmäßig. Kia liefert bis zu sechs Updates für das Kartenmaterial und zwei für das Betriebssystem des Autos kostenlos dazu. Die bisher separate Bedienung der Klimaautomatik ist nun Bestandteil einer umschaltbaren Leiste, über die einige wenige Funktionen des Infotainmentsystems auch bedient werden können. Neu sind unter anderem USB-C-Schnellladeanschlüsse und ein induktives Ladepad für Smartphones.
(Bild: Kia)
Auch bei den Helfern hat Kia nachgelegt. Ein Autobahnassistent soll beim Spur- und Abstandhalten unterstützen. Der adaptive Tempomat nutzt jetzt Daten des Navigationssystems und kann beispielsweise vor Kurven eigenständig das Tempo anpassen. Insassen bekommen eine Meldung vom Ausstiegswarner, wenn sie beim Öffnen der Türen andere Verkehrsteilnehmer übersehen. Mit dem sogenannten Digital Key 2.0 können einige Smartphones oder Smartwatches als Autoschlüssel genutzt werden.
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Neu: Mildhybrid mit 85 kW
Wie bisher gibt es einen aufgeladenen Dreizylinder mit einem Liter Hubraum, der nun in zwei Leistungsstufen zu haben ist: Wie gehabt mit 74, neu als Mildhybrid mit 85 kW. Beide kann der Kunde mit einem Sechsgang-Schaltgetriebe oder einem Doppelkupplungsgetriebe mit sieben Gängen haben. Auffällig ist im ersten Datenblatt, dass alle Ausführungen zwischen 1500 und 4000/min 172 Nm haben – bis auf den Mildhybrid mit 85 kW, der 200 Nm zwischen 2000 und 3000/min bereitstellt. Angaben zu Fahrleistungen oder Verbrauch macht Kia noch nicht, doch der Vorgänger dürfte mehr als nur eine grobe Orientierung bieten. Der lag im WLTP bei etwa 5,5 Litern, erreichte in der Variante mit Schaltgetriebe 100 km/h in 11,3 Sekunden und beschleunigte das kleine SUV bis auf 179 km/h. Daran dürfte sich nicht viel ändern, und der optionale Zuwachs um 11 kW wird diese Werte auch nicht dramatisch verschieben.
(Bild: Kia)
Konstante Preise erwartet
Kia nennt auch noch keine Preise für den überarbeiteten Stonic, der Ende des Jahres zu den deutschen Händlern kommen soll. Größere Veränderungen sind nicht zu erwarten. Das Basismodell kostete zuletzt offiziell 22.690 Euro, und nur wer wirklich alles ausreizt, was Kia in diesem Auto anbietet, schob den Listenpreis auf geringfügig mehr als 30.000 Euro. Für die These, dass sich daran nicht grundlegend ändert, sprechen das Umfeld und eine preissensible Zielgruppe. Zu den Konkurrenten mit ähnlicher Abmessung und Verbrennungsmotor gehören unter anderem Seat Arona, Renault Captur, Toyota Yaris Cross und der VW T-Cross. Sie alle bekommen derzeit reichlich frische Konkurrenz von kleinen E-SUVs, zu denen Mini Aceman, Renault 4 und die Riege der kommenden, kleinen Volkswagen-Modelle zählen. Ford und Opel bieten den E-Antrieb in diesem Segment in Puma und Mokka optional schon an, allerdings zu Preisen, bei denen man sich durchaus fragen kann, warum sie das eigentlich tun.
(mfz)