Monopolkommission: Undurchschaubare Preise führen zu überhöhten Ladestromkosten
Der Ausbau der E-Mobilität soll eine Schlüsselrolle für die Klimaziele des Verkehrssektors spielen. Berater der Regierung aber sehen Probleme an den Ladesäulen.
(Bild: Franz v. Ahn)
- dpa
Die Monopolkommission kritisiert hohe Preise beim Laden von Elektroautos. "Mangelnder Wettbewerb zwischen Ladesäulen, ungeeignete Flächenvergaben und Intransparenz bei den Ladepreisen lassen viele Autofahrerinnen und Autofahrer zu viel für Ladestrom zahlen", heißt es in einem neuen Gutachten der Kommission zur Energiepolitik. Das gefährde die Elektromobilität als wichtigen Baustein der Energiewende.
"Kein wirksamer Wettbewerb"
Die Monopolkommission, ein unabhängiges Beratungsgremium der Bundesregierung, begrüßte mit Blick auf Pläne der Bundesregierung Fortschritte bei der Einrichtung einer Preistransparenzstelle für das sogenannte Ad-hoc-Laden. Notwendig sei außerdem mehr Wettbewerb durch die Ausschreibungen kommunaler Flächen. Zwar sei die Pkw-Ladeinfrastruktur in den vergangenen Jahren deutlich ausgebaut worden. Die Auslastung von Ladesäulen sei jedoch in vielen Fällen gering. "Kommunen vergeben Konzessionen häufig so, dass kein wirksamer Wettbewerb zwischen Ladesäulen entsteht."
E-Mobilität benötigt Kostenvorteil
Auch der Verband der Automobilindustrie (VDA) hatte wiederholt zu hohe Preise beim Laden von Elektroautos kritisiert. In einem im September vorgelegten Papier hieß es mit Blick auf Verbrenner-Autos, Elektromobilität müsse in der Gesamtbilanz einen klaren Kostenvorteil bieten. "Eine Reduzierung des Ladestrompreises durch mehr Wettbewerb und Technologie, sowie durch eine Senkung von Steuern und Abgaben, ist von zentraler Bedeutung."
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In einem VDA-Papier vom März hieß es, öffentliches Laden koste in der Regel zwischen 60 und 90 Cent je Kilowattstunde und damit zwei bis drei Mal soviel wie beim privaten Laden daheim. Auch innerhalb des Angebots an öffentlichen Ladepunkten könne es eine enorme Preisdifferenz über die Orte, Anbieter und Tarife hinweg geben.
(fpi)