Podcast Die Hupe: Ein Tesla am Ende und die Nachlese der EICMA
Der Jahrgang 2025 der Messe EICMA bringt eine vielversprechende Ernte, in der vor allem wieder interessante V-Motoren aufspielen. Und: Sebastians Tesla läuft.
Die Automessen stehen derzeit ganz im Zeichen krasser Ladeleistungen. Die diesjährige Motorradmesse EICMA dagegen steht im Zeichen krasser V-Motorenkonzepte. Ganz vorne dabei als wahrscheinlich schrägste und interessanteste Messeneuheit: die Honda V3R 900 E-Compressor. Honda hat im Prinzip ihr im vergangenen Jahr vorgestelltes Konzept eines V3-Motors in einen Prototypen umgesetzt, der so seriennah aussieht, dass man von konkreten Produktplänen ausgehen muss. Wann gab es jemals einen V3-Motor straßenzugelassen in Serie? Mir fällt nur Hondas NS 400 R aus den Achtzigern ein. Die neue V3R ist allerdings weder Racing-Replica noch Zweitakter, sondern ein bulliges Viertakter-Naked. Beim Drehmoment soll ein elektrischer Kompressor helfen – ebenfalls etwas, das es so noch nicht gab. Passend dazu experimentiert MV Agusta mit einem V5 und Suzuki bringt den vielgeliebten V2 aus der SV in einem Tallrounder zurück.
(Bild: Honda)
Bei den elektrischen Antrieben gibt es gute Neuigkeiten für Großrollerfreunde: Zero Motorcycles hat sich endlich mit einem eigenen Großroller vorgewagt, dem Zero LS1. Er bringt die bei E-Großrollern leider selten gebliebenen Features ABS und Traktionskontrolle, soll ab 5183 Euro kosten und Zeros Erfahrung ist eine gute Grundlage dafür, Clemens‘ Test-Streak „warum gibt es fast nur grottige E-Großroller?“ zu durchbrechen. Apropos grottig: Die Harley-Tochter Livewire bringt ebenfalls einen Großroller, allerdings sieht der nicht danach aus, als würde Livewire damit eine Verlangsamung ihrer massiven Geldverbrennung erreichen können. Das Kooperationsmodell mit Kymco zielt auf den Premiummarkt und baut auf der Arrow-Plattform auf. Deshalb fehlen Großroller-Pragmatika wie Stauraum oder Durchstieg. Dann lieber die Livewire Honcho, ein kleines Spaß-Bike à la Honda Monkey oder Grom.
Die Hupe Folge 68
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Videos by heise
Das Ende der Tesla-Saga
Jede Saga muss enden, damit sie weitererzählt werden kann. Das Ende der Tesla-Saga ist kein Happy End, sondern so zweischneidig und vielschichtig, wie es in lebensgeschriebenen Sagas eben ist. Sebastians Model 3 fährt wieder, der Fehler ist wohl behoben. Das ist die gute Nachricht. Grund für die Komplettausfälle war wohl ein Adapter für einen dieser automatischen Fahrtenbuchschreiber, wie sie bei gewerblichen Fahrzeugen üblich sind. Das bedeutet: Sebastian muss die Werkstatt selbst bezahlen. Das ist die schlechte Nachricht. Obwohl man sagen könnte „haja, selber schuld“, ist es dennoch kein vertrauenserweckendes Zeichen, wenn ein Gerät über die OBD-Schnittstelle das komplette Auto bricken kann. Bei BMW oder Hyundai unbekannt. Auch der Kundenservice wird Sebastian in schlechter Erinnerung bleiben, sodass trotz des Eigenbeitrags klar bleibt: „Auf dem nächsten Auto wird nicht ‚Tesla‘ stehen.“
(Bild: Sebastian Bauer)
GT-Wagen zum Sonderpreis: Kia EV6 GT
Während Sebastian im Model 3 über Schuld und Sühne sinnierte, fuhr Clemens einen Kia EV6 GT. Porsches Ingenieure lobten unlängst überschwenglich den Hyundai Ioniq 5 N, das Schwestermodell des Kia. Diese Autos machen nämlich einfach Spaß – gerade Leuten, die hochdrehende Saugmotoren lieben. Ausgerechnet das Playstation-Feature mit den simulierten Gängen hat Clemens jedoch nicht ausprobiert, der alte Gadget-Muffel. Das muss er beim nächsten Mal nachholen. Aber vom Rest ist er sehr angetan.
(cgl)