Ausprobiert: Teslas FSD steuert souverän weitgehend autonom durch Hamburg
Noch hat das System in Europa keine Zulassung, doch eine Proberunde mit Teslas FSD in Hamburg zeigt das Potenzial: Ein Model 3 fährt allein souverän.
Tesla lädt jeden Neugierigen ein, die Mitfahrt mit Full Self-Driving Supervised auszuprobieren. FSD muss zwar permanent überwacht werden, erledigt die Start-Ziel-Führung aber weitgehend alleine. In Hamburg steht ein Model 3 zur Verfügung.
(Bild: Christoph M. Schwarzer / heise Medien)
- Christoph M. Schwarzer
Wir sind zu dritt beim Tesla Center Hamburg: Hier steht ein Model 3, das mit Full Self-Driving (FSD) Supervised ausgestattet ist. Das ist die neuste Version des Autopiloten. Ich nehme auf dem Beifahrersitz Platz. Das kann jeder machen, der noch einen freien Slot bekommt. Links neben mir sitzt der Überwachungsfahrer, der die Hände permanent unter dem Lenkrad hat, um notfalls eingreifen zu können. Er wird es auf den kommenden 12,4 km in ein zentrales Wohngebiet und zurück exakt einmal tun – und das wäre nicht zwingend notwendig gewesen. Auf der Rückbank sitzt ein Pressesprecher, und ich diktiere in mein Smartphone, was mir auffällt. So viel vorab: Sollte es Tesla gelingen, FSD Supervised in der Europäischen Union zuzulassen, wäre es das beste assistierte System nach Level 2, das es zu kaufen gibt. Es ist beeindruckend.
Protokoll einer Mitfahrt
Es geht los. Ich darf das Ziel auswählen, keine vorgefertigte Route, keine Tricks. Ich möchte es dem Tesla Model 3 nicht allzu einfach machen und wähle eine Tour mit Engstellen und Reißverschlussverfahren, mit durch Striche abgetrennten Radspuren, einer Spielstraße und dem ganzen Chaos, das die Großstadt zu bieten hat. Langsam rollt der Tesla vom Werkshof. Das Elektroauto lenkt selbst, es biegt selbst ab, es gewährt Vorfahrt, es hält an roten Ampeln. Es fährt alleine, aber per Definition nicht autonom, weil der Mensch permanent aufmerksam sein muss. Es ist erstaunlich, wie natürlich das Beschleunigen, Bremsen und Lenken funktionieren. Nicht mit einem roboterhaften Rucken, sondern scheinbar menschlich wie bei einem professionellen Chauffeur. Das fühlt sich angenehm und sicher an.
(Bild:Â Christoph M. Schwarzer / heise Medien)
Das System macht den ersten kleinen Fehler: Auf einer vierspurigen Straße steht die Ampel auf Rot. Der Tesla stoppt an der Haltelinie, die auf der rechten Spur zurückgesetzt ist, um das Einscheren der Linienbusse von der Haltestelle ganz rechts zu ermöglichen. Nein, es war kein Bus zu sehen. Trotzdem hätte der Tesla warten müssen, bis die Ampel Grün ist, bevor er ganz nach vorn gerollt ist.
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