Porsche Cayman R: flotte Runden im Spitzenmodell

Für 2012 steht die Wachab­lösung für Cayman und Boxster ins Haus. Doch vorher lässt es das kleine Mittel­motor-Coupé noch einmal richtig krachen. Mit dem "R" bietet Porsche die bislang stärkste Version an

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Von
  • Gregor Hebermehl
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Llucmajor (Spanien), 26. Februar 2011 – Für 2012 steht die Wachablösung für den Porsche Cayman und seinen offenen Bruder Boxster ins Haus. Doch vorher lässt es das kleine Mittelmotor-Coupé noch einmal richtig krachen. Mit dem neuen Cayman R bietet Porsche die bislang stärkste Modellvariante an. Ein abgespecktes Sportgerät, das sich auf Straße und Rennpiste gleichermaßen wohlfühlen soll, wovon wir uns auf dem Rundkurs in Llucmajor auf Mallorca selbst ein Bild machen konnten. Mit von der Partie waren zwei Motorsport-Legenden: der 1963 vorgestellte Porsche 904 GTS, den kein geringerer als Walter Röhrl über den Asphalt hetzte.

Optisch unterscheidet sich der Cayman R nur in kleinen Details vom Cayman S: Seine Frontspoiler-Lippe ist etwas ausgeprägter und der Heckspoiler steht fest im Wind – beim S-Modell lässt er sich ein- und ausfahren. Die aerodynamischen Maßnahmen beim R zeigen Wirkung: Der Auftrieb an der Vorderachse geht um 15 und an der Hinterachse um 40 Prozent zurück. Als weitere Erkennungszeichen sind die Lufteinlässe in den hinteren Kotflügeln und die Außenspiegelkappen schwarz lackiert. Eine nette Reminiszenz an den 904 GTS gibt es auch zu entdecken: Bei beiden Wagen sind die Frontscheinwerfer mit einem schwarzen Rand versehen. Das Doppelendrohr ist ebenfalls schwarz lackiert – außer man ordert die Sportabgasanlage (2154 Euro). Dann glänzt die Abgasanlage in poliertem Edelstahl.

Porsche Cayman R: flotte Runden im Spitzenmodell (33 Bilder)

Neues Topmodell in der Porsche-Cayman-Reihe: Der Cayman R

Der Cayman R bringt 55 Kilogramm weniger auf die Waage als die S-Variante. Dafür wurde unter anderem am Komfort gespart: Die Türen bestehen jetzt, wie beim 911 Turbo, aus Aluminium, die inneren Türgriffe mussten Schlaufen aus Textil weichen. Jedenfalls bringen die Alutüren minus 15 Kilogramm, der Entfall der Klimaanlage und der serienmäßige Einsatz von Sportsitzen werden mit jeweils 12 kg Ersparnis belohnt, die Leichtbau-Felgen sind für fünf und die Abwesenheit eines Radios für drei Kilogramm gut. Außerdem fehlen die Becherhalter auf der Beifahrerseite und die Ablagefächer in den Türen – das bringt noch einmal einige Gramm.

Die Alcantara-Sportsitze des Cayman R geben renntauglichen Seitenhalt für Oberschenkel und Rücken. Ihre dünne Polsterung empfinde zumindest ich als bequem genug auch für eine längere Reise. Die Neigung der Rückenlehne lässt sich bei diesen Rennschalen allerdings nicht verstellen – optional gibt es die klassischen Sitze mit Rücklehnen-Verstellmöglichkeit. Das bringt aber sorgsam abgehungerte "Kilos" wieder zurück in den Wagen. Auch eine Klimaanlage und ein Radio kann man sich ins Auto zurückkaufen – freilich zu Lasten des Gewichts. Porsche rechnet damit, dass zirka 15 Prozent der Kunden den Wagen nicht durch weitere Ausstattungsoptionen schwerer machen werden.