Verkehrsverstöße im Ausland: drakonische Strafen drohen
Verkehrsverstöße ahnden manche europäische Staaten nicht nur mit drakonischen Geldbußen, die ein Monatsgehalt erreichen können. Bei Trunkenheit am Steuer drohen gar Haft und Enteignung – ein Überblick
- ssu
München, 25. März 2011 – Wer im Ausland mit dem Auto unterwegs ist, sollte daran denken, dass Verkehrssünden in vielen Ländern mit wesentlich höheren Strafen geahndet werden als in Deutschland. Eine Promille-Fahrt kann in Dänemark mal eben einen Monatsverdienst kosten, für einen Parkverstoß in Spanien werden laut ADAC bis zu 200 Euro fällig. Der Automobilclub hat die aktuell geltenden Sanktionen für 35 europäische Länder zusammengefasst.
Strenge Skandinavier
Besonders hart werden demnach Verkehrssünden in den skandinavischen Ländern bestraft. Norwegens Bußgeldkatalog hat nicht nur für Rotlicht- und Überholverstöße mit jeweils 670 Euro die höchsten Strafen der aufgeführten Länder, auch zu schnelles Fahren ist hier am teuersten. In Finnland und Schweden drohen ebenfalls drastische Sanktionen. Wer Geldbußen im Ausland nicht sofort bezahlt, muss in vielen Ländern mit höheren Strafen rechnen – zum Beispiel in Griechenland. Dort ist etwa für einen Überholverstoß statt 350 Euro bei Sofortzahlung dass Doppelte fällig, wenn man die Strafe erst zehn Tage später begleicht.
Telefon-Gebühren
Autofahren mit dem Mobiltelefon in der Hand kann ebenfalls teuer werden. In Italien müssen Autofahrer mit einer Buße von mindestens 150 Euro rechnen. Nicht viel billiger ist das Telefonieren in den Niederlanden: Dort sind 180 Euro fällig. Zum Vergleich: Hierzulande sind es "nur" 40 Euro plus einen Punkt in Flensburg. Europas Oase für Quasselstrippen bleibt Schweden, wo kein generelles Verbot für die Handynutzung ohne Freisprechanlage besteht.