Seagate übernimmt Festplattensparte von Samsung

Über den Verkauf des Festplattengeschäfts hinaus beschließen beide Unternehmen eine enge Zusammenarbeit: Samsung liefert NAND-Flash-Speicherchips für Seagate-SSDs und bezieht umgekehrt als großer OEM-Partner Festplatten von Seagate.

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Von
  • Boi Feddern

Gestern waren es nur Gerüchte. Heute ist es nun offiziell: Seagate kauft für 1,375 Milliarden US-Dollar die Festplattensparte von Samsung. Den Kaufpreis begleicht Seagate mit Barmitteln und in Aktien. Samsung erhält 9,6 Prozent der Anteile am Festplattenhersteller und entsendet einen Vertreter in den Vorstand von Seagate.

Zugleich sieht das umfangreiche Abkommen vor, dass Samsung den traditionsreichen Festplattenhersteller mit Flash-Speicher-Chips für Solid-State Disks und Hybrid-Festplatten beliefert. Umgekehrt wird Samsung zum großen Abnehmer von Seagate-Festplatten, die der Hersteller zur Fertigung von Notebooks und Geräten der Unterhaltungselektronik benötigt. Außerdem beschlossen beide Parteien ihre im August letzten Jahres begonnene Zusammenarbeit bei der Entwicklung von Server-SSDs im Rahmen eines Patentaustausch-Abkommens weiter zu intensivieren. Der Milliardendeal soll vorbehaltlich der Zustimmung der Kartellbehörden bis Ende des Jahres unter Dach und Fach gebracht werden.

Die Anzahl der Festplattenhersteller würde sich künftig auf nunmehr drei redzuieren. Seagate hätte nach den letzten Marktzahlen von iSuppli einen Anteil von 40 Prozent und bliebe knapp Nummer zwei hinter der Firma Western Digital, die sich durch die geplante Übernahme der Festplattensparte von Hitachi, Hitachi GST, mit 50 Prozent auf Platz eins schieben würde. Als Dritter im Bunde bliebe nur noch Toshiba übrig.

Samsung hatte mit der Festplattensparte zuletzt Verluste erwirtschaftet. Auch Seagate macht die abgeschwächte Nachfrage nach Festplatten und der harte Preiskampf zu schaffen. Laut dem heute ebenfalls veröffentlichten Quartalsbericht hat der US-amerikanische Festplattenhersteller im abgelaufenen Quartal 49 Millionen Festplatten verkauft und damit 2,7 Milliarden US-Dollar umgesetzt. Das ist deutlich weniger als im Vergleichsquartal des Vorjahres. Der Gewinn lag mit 21 US-Cent pro Aktie unterhalb dessen, was Analysten prognostiziert hatten. Dennoch hat Seagate damit das obere Ende seines im Januar herausgegebenen Ergebnisrahmens erreicht. Analysten erwarten, dass durch die Konsolidierung auf dem Festplattenmarkt eine anhaltende Preisstabilisierung einsetzt. (boi)