Israel: Better Place bereitet Markteinführung von Elektroautos vor

Israel: Better Place bereitet Markteinführung von Elektroautos vor

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Von
  • Gernot Goppelt

Wie die Jerusalem Post gestern berichtete, könnte der Verkauf von Elektroautos für das Better-Place-Projekt in Israel im August 2011 beginnen. Better Place habe ein Besucherzentrum in einem großen Einkaufszentrum nördlich von Tel Aviv geschlossen und wolle es nun zu einem "Flagship Store" umbauen. Den Starttermin im August hat Better Place mittlerweile dementiert – nach wie vor steht aber die Ankündigung von Better-Place-Chef Shai Agassi, noch 2011 die ersten Fahrzeuge auszuliefern.

Das erste Elektroauto der Firma wird der Renault Fluence. Das zweite Fahrzeug im Angebot soll der Renault Zoe sein. In der Umgebung des Flagship Stores werden Interessenten die Möglichkeit haben, auf einer kleinen Teststrecke die Elektroautos Probe zu fahren.

Nach wie vor gibt es laut dem Bericht der Jerusalem Post keine Details zu Preisen und den Vertragsbedingungen. Better-Place-Chef Shai Agassi habe aber vor kurzem dafür geworben, dass die Kosten für Kauf und Unterhalt monatlich geringer seien als bei einem vergleichbaren Auto mit Benzinmotor. Das kann auch daran liegen, dass sie laut Bericht beim Kauf nur mit 10 Prozent besteuert werden – entgegen 90 Prozent Umsatzsteuer für konventionelle Autos.

Am 20. April 2011 hatte Better Place die erste Batteriewechselstation in Israel eröffnet – im Ort Kiryat Ekron, einige Kilometer südlich von Tel Aviv. Sie sei die erste von 40 Stationen, die in naher Zukunft in Israel errichtet werden sollen, berichtet das Blatt. Außerdem gebe es bereits über 1000 Ladestationen und tausende sollen bis Ende 2011 folgen, zitiert die Zeitung Moshe Kaplinsky, dem Vorstand von Better Place Israel. Zudem ist das Laden über Nacht an heimischen Steckdosen möglich, allerdings nur mit speziellen Steckdosen. Zumindest in Israel ist angesichts einer versprochenen Reichweite von 185 Kilometern mit voller Batterie ein realistisches Szenario vorstellbar.

Ein großer Teil der Bevölkerung Israels konzentriert sich auf die Ballungsräume um Tel Aviv, Haifa und Jerusalem. Viele Mittelstrecken liegen im Bereich einer Batterieladung, selbst die Strecke von Haifa bis Jerusalem zum Beispiel beträgt nur rund 160 Kilometer. Geht es nach Shai Agassi, soll das Modell in Israel weltweit kopiert werden. Inwieweit das funktionieren kann, wird unter anderem von der jeweiligen Infrastruktur, der Möglichkeit zu regenerativer Energieerzeugung und den steuerlichen Gegebenheiten abhängen. (ggo)