Audi R18 TDI mit flüsterndem Sechszylinder-Diesel
Audi will bei den 24 Stunden von Le Mans dieses Jahr seinen zehnten Sieg einfahren. Aufgrund eines neuen Regelments hat der R18 TDI einen kleineren Motor, der zudem sehr leise soll
- Matthias Nauman
Ingolstadt, 29. April 2011 – Am 11. und 12. Juni 2011 finden die traditionsreichen 24 Stunden von Le Mans statt. Audi will dabei seinen zehnten Sieg einfahren. Das soll dieses Jahr mit dem Audi R18 TDI gelingen. Die jüngste Generation des Langstrecken-Rennwagens wird von einem neu entwickelten V6-Dieselmotor angetrieben.
Sechs statt acht Zylinder
Die Marke mit den vier Ringen setzt in Le Mans bereits seit 2006 auf Dieselmotoren. Da das Reglement des Veranstalters "Automobile Club de l'Ouest" (ACO) ab diesem Jahr kleinere Motoren vorschreibt als bisher, fiel die Wahl bei Audi auf einen kompakten 3,7-Liter-V6-TDI mit über 540 PS. Er ist rund 25 Prozent leichter als das V10-TDI-Aggregat des Vorgängermodells R15 TDI. Die Ingolstädter haben den Sechszylinder einem V8 – wie ihn das Reglement erlauben würde – vorgezogen, weil das kleinere Aggregat den Technikern hinsichtlich Elektrifizierung und Energierückgewinnung für die Zukunft "alle Optionen offen lässt".
Audi R18 TDI mit flüsterndem Sechszylinder-Diesel (13 Bilder)

R18 TDI: Audis neuer Renner für die 24 Stunden von Le Mans 2011
Ein Turbolader genügt
Um den Schwerpunkt des Rennwagens so weit wie möglich abzusenken und die Durchströmung des Fahrzeugs zu verbessern, wanderten die Auspuffkrümmer von den Außenseiten des Motors nach oben zwischen die beiden Zylinderbänke. "Heiße Seite innen" nennen Entwickler laut Audi dieses Konzept, das in ähnlicher Form schon einmal in den 1980er-Jahren in der Formel 1 umgesetzt wurde. Anders als die bisherigen Le-Mans-Sportwagen von Audi, die alle zwei Turbolader hatten, hat der R18 TDI aber nur einen Turbolader, der oberhalb des Motors sitzt und seine Atemluft über die Einlasshutze auf dem Dach bezieht.