Der Geländewagen-Klassiker hat eine erstaunliche Entwicklung durchgemacht

60 Jahre Toyota Land Cruiser im Zeitraffer

Der Toyota Land Cruiser wird dieses Jahr 60 Jahre alt. Wie hat sich der unverwüstliche Geländewagen seit 1951 verändert? Wir haben Modelle verschiedener Generationen ausprobiert

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  • mna
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Bad Kissingen, 20. Mai 2011 – "Nicht die Kupplung schleifen lassen. Und nur ganz wenig Gas geben." Mein Beifahrer spricht, als ob ich ein Anfänger wäre – was leider auch stimmt, zumindest in diesem sperrigen Unikum: Im Toyota Land Cruiser der Baureihe J4, die zwischen 1960 und 1986 gebaut wurde, muss man noch richtig arbeiten. Genau 60 Jahre gibt es den Land Cruiser jetzt schon. In dieser Zeit hat sich der Offroader ziemlich verändert. Zwei Dinge sind aber geblieben: der Name und seine Fähigkeiten als robuster, unverwüstlicher Geländegänger.

Das US-Militär gab den Anstoß

Die Geburtsstunde des Land Cruiser schlug 1951. Die in Japan stationierten US-Streitkräfte hatten Bedarf an einem leichten Geländefahrzeug. Toyota beteiligte sich an der Ausschreibung und konzipierte den "Toyota Jeep BJ" – mit 82 PS starkem Reihensechszylinder, Leiterrahmen, Starrachsen, Blattfedern und zuschaltbarem Allradantrieb. Den Zuschlag des amerikanischen Militärs bekam der BJ zwar nicht, der Hersteller hielt an dem Konzept dennoch fest und belieferte in Japan unter anderem Polizei und Forstbehörden. Die Weiterführung der Bezeichnung "Jeep" wurde 1954 aus markenrechtlichen Gründen untersagt, seitdem läuft die Baureihe unter dem Namen "Land Cruiser".

Gefragt sind Muskelkraft und Gefühl

Beim Land Cruiser J4 ist Muskelkraft gefragt, eine Servolenkung gibt es nämlich nicht. "Immer beide Hände fest ans Lenkrad", instruiert mich mein erfahrener Beifahrer, Instruktor Steffen Beck. Und so kurbele ich am großen Steuerrad. Um den richtigen Gang einzulegen, braucht es eine gesunde Mischung aus Kraft und Gefühl. Zudem ist ein sensibler Gasfuß gefragt. Ich habe einen solchen entgegen meiner bisherigen Meinung nicht. Denn unser Auto ruckelt nur so vor sich hin, weil ich am Gaspedal die vom holprigen Untergrund herrührenden Stöße nicht genügend ausgleichen kann.