Renault erichtet Lade-Infrastruktur an französischen Autobahnen

Renault erichtet Lade-Infrastruktur an französischen Autobahnen

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Von
  • Gernot Goppelt

Die letzten Monate waren längst nicht mehr so sehr vom Thema Elektromobilität geprägt wie die Hochphase zwischen Mitte 2008 und 2010. Bei aller Begeisterung hat sich zuletzt die eigentlich unkomplizierte Erkenntnis durchgesetzt, dass lange Reichweite und günstige Fahrzeugpreise sich bei heutiger Batterietechnik praktisch ausschließen. Kraftstoffe erleben in den Planspielen ein kleines Revival, weil auch sie mithilfe regenativer Energien herstellbar sind, aber dank hoher Energiedichte viel größere Reichweiten möglich machen. Audi überraschte vor kurzem zum Beispiel mit einem Verfahren, bei dem sich mit Hilfe von CO2 Wasserstoff und Methan herstellen lassen, Daimler wirbt wieder lautstärker für Brennstoffzellenautos.

(Bild: Renault)

Das ändert nichts daran, dass Renault als einer der Vorreiter der Elektromobilität unter den Großserienherstellern eingeschlagene Wege weiterverfolgt. Heute haben die Franzosen mitgeteilt, gemeinsam mit Vinci Autoroutes eine Lade-Infrastruktur für Elektrofahrzeuge im französischen Autobahnnetz aufzubauen, also genau dort, wo Elektroautos mit ihren kurzen Reichweiten vermeintlich weniger gut aufgehoben sind. Bis 2013 sollen auf Parkplätzen 738 Ladestationen für Fahrgemeinschaften entstehen. Pro Parkplatz sollen mindestens fünf Stellplätze für Elektroautos reserviert werden.

Entlang stark frequentierter Verkehrsachsen will man zudem Schnellladevorrichtungen errichten – allerdings offenbar keine Batteriewechselstationen, die Renault in den vergangenen Jahren ebenfalls propagierte. Die Servicestützpunkte sollen vor allem Pendlern das schnelle „Auftanken“ ermöglichen, die zum Beispiel regelmäßig auf den Autobahnen Paris–Orléans–Tour, Paris–Chartres–Le Mans oder Arles–Montpellier unterwegs sind. Vinci Autoroutes will laut Renault zudem den eigenen Fuhrpark um Elektrofahrzeuge von Renault erweitern.

"Die Partnerschaft mit Vinci Autoroutes zeigt, das Elektrofahrzeuge bei optimalen Infrastrukturvoraussetzungen auch für den außerstädtischen Einsatz geeignet sind", sagt Bernard Cambier, Vertriebsdirektor Frankreich bei Renault S.A. In der Tat ist dies ein interessantes Experiment, weil es zeigen könnte, in welchem Maße längere Ladepausen praktikabel sind und ob ein System, das ohne schnellen Batteriewechsel auskommt, mehr als nur eine sehr kleine Elektroautoflotte verträgt. (ggo)