Mit dem C5 e-HDi 110 bietet Citroën eine gemütliche Reisesänfte alten Schlages an

Spazierfahrt im Citroën C5 e-HDi 110

Beim Schalten geht ein gehöriger Ruck durch den Wagen - aber auf jeden Fall gehört Citroën zu den Autoherstellern, die noch gutes Design machen. Und wir testen, ob der C5 e-HDi 110 auch sparsam ist

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  • ghe
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Haar, 8. August 2011 – Der C5 e-Hdi 100 ist gewissermaßen das Idealbild eines Citroëns – komfortabel, geräumig und bescheiden motorisiert, man hat es ja nicht eilig. Einzig der Umstand, dass er keine Hydropneumatik hat, passt nicht so recht zur Markenromantik, aber soll mit seinem Motörchen ja keinen Anhänger ziehen und auch eine Stahlfederung kann man durchaus flauschig abstimmen. Wir haben uns einen Eindruck verschafft, ob der C5 e-Hdi 100 die sparsame Reisesänfte ist, wie es Name und Motorisierung versprechen.

Nach innen gewölbt

Der Citroën-Markenwinkel zieht sich horizontal über die gesamte Front und geht in die schmalen Scheinwerfer über. Die Seitenansicht des Franzosen wirkt elegant und versprüht einen Schuss Dynamik. Hinten glänzt der C5 dann mit einer extravaganten Besonderheit: Seine Heckscheibe ist nach innen gewölbt. Als Vorbild für diese konkave Bauweise dient ihm der Oberklasse-Bruder C6. Allerdings waren schon frühere Citroën-Modelle mit diesem Stilelement unterwegs. Und bereits der Dodge Dart aus dem Jahre 1963 hatte so eine ungewöhnlich geformte Scheibe. Auf jeden Fall ist sie schick, sorgt für eine etwas größere Kofferraumöffnung und macht in der Waschanlage keine Probleme. Etwas umständlich ist beim C5 die Tankdeckel-Entriegelung: Per Zündschlüssel muss der Plastikstutzen entriegelt werden.

Überraschend sportlich

Die Kabine des C5 ist ebenfalls schön gemacht. Besonders die vorderen Sitze geben sportlich anmutenden Seitenhalt für Rücken und Beine. Das Gestühl ist auch für die lange Reise bequem. Allerdings sitzt der Fahrer recht hoch, hier würden wir uns eine niedrigere Einstellmöglichkeit wünschen. Hinten gibt es enorm viel Kopf- und Beinfreiheit. Gewöhnungsbedürftig ist die mit 18 Knöpfen verseuchte und sich nicht mitdrehende Lenkradnabe. Einen Knopf drücken und dabei mit derselben Hand lenken, erfordert etwas Übung. Die serienmäßigen Schaltpaddles drehen sich ebenfalls nicht mit, was Kurvenfanatikern vielleicht weniger gefällt, an sie richtet sich der C5 aber auch nicht.

Weich, aber nicht zu weich

Der C5 e-Hdi 110 wird nur mit einer Stahlfederung ausgeliefert. Doch Citroën erfüllt auch ohne die bei höheren Versionen erhältliche Hydropneumatik die Erwartungen an die Marke: Der C5 ist weich abgestimmt. Die üblichen Straßen-Störungen werden sauber von uns ferngehalten. Heftige Bodenwellen hoppeln allerdings zu den Insassen und zur Lenkung durch. In der Kurve wankt der C5 trotz seiner Komfort-Abstimmung kaum. Auch die Lenkung unserer Limousine wurde butterweich abgestimmt. Beim Rangieren ist dies von Vorteil und bei schneller Fahrt von Nachteil – normalerweise. Im C5 gibt es kaum ein erwähnenswertes Lenkspiel, weshalb die Steuerung auch auf Autobahnen dennoch okay ist.