Unter dem Festzelt: Ausfahrt im VW Eos 2.0 TSI

Der Eos ist überflüssig geworden, finden manche. Man kann es auch anders sehen: VW bietet in der Kompaktklasse die Alternative zwischen Stahl- und Stoffdach – und der Eos hat noch immer seine Vorteile

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Von
  • Gregor Hebermehl
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Haar, 8. August 2011 – Mit dem Facelift Ende 2010 wurde der Eos in den aktuellen VW-Markenauftritt hineingeglättet. Die Rundelemente aus Front- und Heckscheinwerfern sind verschwunden und der Grill mit seinen drei Querstreben sorgt dafür, dass der Eos jetzt so ruhig und dezent wirkt wir fast alle seiner Markenkollegen. Doch was soll der eingenordete Eos angesichts des neuen Golf Cabrio überhaupt noch? Nun ja, immerhin lässt einem VW die Wahl zwischen Stoff und Stahl, welches zumindest bessere Dämmeigenschaften und eine bessere Steifigkeit bietet, theoretisch.

Wir öffnen das Klappdach, wann immer es möglich ist. Es öffnet und schließt jeweils in 25 Sekunden. Das dabei nach hinten aufschwingende Heckteil kann nicht gegen eine Wand oder ein hinter uns parkendes Auto stoßen – Sensoren erkennen das Hindernis und stoppen den Klapp-Vorgang. Alle Seitenscheiben lassen sich per Knopfdruck gleichzeitig versenken. Es wird zugig in der Kabine, aber nicht so schlimm, wie wir vermutet haben. In der Konfiguration Scheiben und Windschott hoch können wir 180 km/h fahren, ohne dass uns der Wind stört – nur laut wird es natürlich. Und wer es nur halboffen mag, kann das Klappdach geschlossen lassen und dafür das Glas-Schiebedach öffnen oder aufstellen. Ob das eine teure Spielerei oder eine tolle Idee ist, soll jeder für sich selbst entscheiden. Immerhin und ganz ohne Ironie: So viele Cabios mit Schiebedach gibt es nicht.

Unter dem Festzelt: Ausfahrt im VW Eos 2.0 TSI (29 Bilder)

Der VW Eos nach dem Facelift: Das Cabrio fügt sich nahtlos in den Volkswagen-Markenauftritt.

Der Innenraum des Eos wirkt auf uns ausgesprochen hochwertig. In unserer Ausstattung lässt helles Leder ein großzügiges Raumgefühl auch bei geschlossenem Dach entstehen. Die vorderen Sitze geben für Rücken und Beine sportlichen Seitenhalt, die beiden hinteren Einzelsitze sind bequem und genauso wie die Plätze in der ersten Reihe für lange Reisen geeignet. Die Beinfreiheit hinten geht in Ordnung, wenn man sich mit dem Vordermann einigt, und selbst die Kopffreiheit passt. Das Navi gefällt mit einer präzisen Routenführung – aber Vorsicht: Es zeigt die erlaubte Höchstgeschwindigkeit schon mal falsch an. So räumt uns die Bildschirmanzeige mehrfach auf Landstraßen in Mecklenburg-Vorpommern 100 km/h ein, obwohl auf den Strecken seit Jahren Tempo 70 gilt. Die Kabine bleibt während der Fahrt recht leise, erst ab 160 km/h wird es richtig laut. Der bei geöffnetem Dach nutzbare Teil des Kofferraums liegt bei 205 Liter – und ist somit auch für größere Reisetaschen geeignet. Bleibt das Dach geschlossen, passen 320 Liter Gepäck hinein.