Sparsame Dreizylinder von Ford

Ein turbogeladener Dreizylinder mit einem Liter Hubraum wird nicht nur den Fiesta, sondern auch größere Modelle von Ford antreiben. Der Motor soll durch seine Kraft und Sparsamkeit überzeugen

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Köln, 11. November 2011 – Ford-Konzernchef Alan Mulally eröffnete gestern die Fertigung des neuen Einliter-Motors, der zum Zugpferd für Fords Zukunft werden soll. Der Winz-Motor mit drei Zylindern und Turboaufladung soll nicht nur Kompaktmodelle wie den Focus antreiben, sondern auch die Personentransporter der C-Max-Reihe, den B-Max und dem Vernehmen nach wohl auch die nächste Generation des Mondeo, die 2012 kommt.

Der Dreizylinder debütiert Anfang 2012 im europäischen Focus und soll hier für rekordverdächtig niedrige Verbräuche sorgen. Nach dem Ford Focus wird der Triple auch den C-Max, den neuen B-Max und wie gesagt womöglich den Mondeo antreiben. Bisher ist ein 1,6-Liter-Sauger mit 120 PS der Mondeo-Basismotor.

Sparsame Dreizylinder von Ford (5 Bilder)

Ford-Chef Alan Mulally persönlich stellte den neuen Dreizylinder-Benziner vor.

Obwohl der neue Dreizylinder der kleinste Motor der Ford-Palette ist, ist er keineswegs schwach: Dank Turboaufladung entwickelt er 125 PS. Im Focus soll er lediglich 5,0 Liter auf 100 Kilometer verbrauchen, was 114 Gramm CO2 pro Kilometer entspricht – Rekord bei den kompakten Benzinern. Zum Vergleich: Das sparsamste Kompaktmodell mit Benziner ist derzeit der Alfa Giulietta 1.4 TB MultiAir mit 5,2 Liter und 121 Gramm. Außer der 125-PS-Variante des Ford-Motors gibt es noch eine Version mit 100 PS, die nur 109 Gramm CO2 pro Kilometer emittieren soll. Das entspricht einem Verbrauch von 4,8 Liter.

Noch wichtiger als Nennleistung ist im Alltag eine starke Mitte. Das Maximaldrehmoment liegt bei 170 Nm, per kurzzeitiger Ladedruckerhöhung (Ford nennt das "Overboost") stemmt der Kleine 200 Nm auf die Kurbelwelle. Für einen Einlitermotor sind das großartige Werte. Trotz seiner Leistung entspricht die Grundfläche des Gehäuses etwa einem Blatt DIN A4. Ford bleibt damit mehr Platz für Insassen, Zusatzaggregate und Fahrwerkskomponenten.

Für das Motorenwerk in Köln ist der Motor ein Segen, denn noch vor einigen Jahren stand seine Schließung zur Debatte. Das klingt heute ganz anders: "Ford bekennt sich klar zum Hightech-Standort Deutschland", sagte Alan Mulally zum Fertigungsbeginn des Dreizylinders. "Nirgendwo außerhalb der USA besitzen wir eine stärkere Entwicklungs- und Produktionspräsenz als hier in Deutschland." Nach eigenen Angaben investierte Ford 134 Millionen Euro in die Modernisierung des Werks. (mit Material der dpa) (imp)