Maybach: Aus für die Luxusmarke

Maybach: Aus für die Luxusmarke

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Von
  • ssu

Der Autobauer Daimler stellt seine Nobelmarke Maybach ein. "Es wäre nicht sinnvoll, ein Nachfolgemodell für den jetzigen Maybach zu entwickeln", sagte Daimler-Chef Dieter Zetsche der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ/Ausgabe vom 26. November). In einem Brief an die Mitarbeiter, der der Nachrichtenagentur dpa vorliegt, schreibt der Vorstandsvorsitzende: "Im Luxussegment werden wir künftig ganz auf unsere Kernmarke Mercedes-Benz setzen, die wertvollste Premium-Automarke der Welt."

Die Grundpreise betrugen zuletzt 405.670 Euro für den Maybach 57 oder 545.260 Euro für den längeren Maybach 62 S. Noch auf der IAA im September warb die Marke mit neuen Möglichkeiten zur Individualisierung um solvente Kunden.

Bei Daimler war bereits seit längerem darüber diskutiert worden, ob Maybach eingestellt oder mit einem Partner weiterentwickelt wird. So war Aston Martin als Auftragsfertiger für ein Nachfolgemodell im Gespräch. Die nach dem Autopionier August Wilhelm Maybach benannte Traditionsmarke wurde erst 2002 – unter der Ägide von Zetsches Vorgänger Jürgen Schrempp – wiederbelebt. Nach Brancheneinschätzung hinken die Maybach-Verkäufe aber seit langem weit hinter den ursprünglich geplanten Stückzahlen her.

Zetsche räumte im Gespräch mit der FAZ ein, dass die Wiedereinführung der Marke 2002 unterm Strich ein Verlustgeschäft war. Das Auto soll nun weiterverkauft werden, bis im Jahr 2013 die neue S-Klasse-Generation auf den Markt kommt. In dem Brief an die Mitarbeiter heißt es, Daimler habe seit 2002 über 3000 Maybach-Fahrzeuge produziert. Die Beschäftigten müssten sich um ihre Zukunft aber keine Sorgen machen: "Niemand von Ihnen muss um seinen Arbeitsplatz bei Daimler fürchten», schreibt der Vorstandsvorsitzende. "Im Gegenteil: Ihre Kompetenz im Top-Luxussegment wird dringend gebraucht - für die nun beginnende 'Offensive mit Stern'!"

Daimler will die Zahl der Varienten der S-Klasse deutlich ausbauen. "Konkret werden wir unser Angebot im S-Klasse-Segment, das zurzeit aus der Kurz- und Langversion der S-Klasse Limousine sowie dem CL-Coupé besteht, schrittweise um drei zusätzliche Modelle erweitern", heißt es in dem Schreiben. Der FAZ sagte Zetsche, davon erhoffe sich Mercedes jährlich einen Absatzzuwachs im fünfstelligen Bereich. Auch eine Verdoppelung des bisherigen S-Klasse-Absatzes von aktuell rund 80.000 Stück sei langfristig nicht abwegig: "Wir sind seit eh und je führend in diesem Segment. Das soll auch so bleiben. Wir wollen nicht warten, bis uns die anderen den Schneid abkaufen." (ssu)