Was bringt der Verzicht auf den Allradantrieb?

Range Rover Evoque eD4: Sparen dank Frontantrieb

Ein SUV ohne Allradantrieb mag dem Konzept entgegenstehen, im Alltag kann es durchaus Vorteile bringen. Ein Range Rover Evoque eD4 sollte zeigen, ob sich der Verzicht lohnt

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  • sle/mfz
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Saalfelden (Österreich), 7. Dezember 2011 – BMW macht es, Volkswagen ebenso und nun auch Land Rover: Ein SUV ohne Allradantrieb mag dem Konzept auf den ersten Blick entgegenstehen, für die meisten Interessenten dürfte der Wagen damit aber kein Stück an Attraktivität verlieren. Denn den Traktionsvorteil nutzen die meisten Fahrer, wenn überhaupt, ohnehin nur selten. Und der Verzicht bedeutet häufig einen geringeren Verbrauch und einen niedrigeren Einstiegspreis. Welche Vor- und Nachteile die Beschränkung auf eine angetriebene Achse mit sich bringt, wollten wir bei einer Probefahrt im Range Rover eD4 herausfinden.

Keine Automatik

Der Range Rover Evoque eD4 kommt im Februar 2012 auf den deutschen Markt. Er besitzt den gleichen 2,2-Liter-Diesel wie der TD4. Allerdings wurde die Motorsteuerung auf niedrigen Verbrauch getrimmt. Die Leistung beträgt nach wie vor 150 PS, aber das maximale Drehmoment ist mit 380 Nm bei 1750 U/min etwas geringer. Anders als die übrigen Varianten mit Allradantrieb gibt es den eD4 ausschließlich mit Frontantrieb. Das spart 75 Kilogramm Gewicht und senkt den Verbrauch. Außerdem ist der eD4 nur mit manueller Sechsgang-Schaltung erhältlich – das soll etwa einen Liter Diesel pro 100 Kilometer gegenüber der Sechsgang-Automatik sparen. Zudem ist der erste Gang länger ausgelegt. Als einziger Evoque hat der eD4 eine Start-Stopp-Automatik, die den Verbrauch laut Land Rover um vier Prozent Sprit senkt.

Langsamer als die Konkurrenz

Ergebnis der Sparbemühungen: 4,9 Liter auf 100 Kilometer beim Coupé und 5,0 Liter beim Fünftürer. Damit ist der eD4 zwar sparsamer als die Version mit Allrad, bleibt aber etwas hinter den Erwartungen zurück. Denn der TD4 braucht 5,7 l/100 km. Zur Erinnerung: Allein der Verzicht auf die Automatik sollte einen Liter sparen.

Ein BMW X1 sDrive20d EfficientDynamics Edition mit 163 PS braucht laut Hersteller nur 4,5 Liter Diesel, also noch mal rund einen halben Liter weniger. Auch bei der Beschleunigung auf Tempo 100 sowie der Höchstgeschwindigkeit hinkt der Brite dem BMW deutlich hinterher. Ein VW Tiguan 2.0 TDI mit 140 PS und Frontantrieb liegt mit 5,3 l/100 km etwas höher im Verbrauch, bietet aber trotz weniger Motorleistung etwas besseren Fahrleistungen.