AMD beschwert sich beim Bundeskartellamt über Intel

Der Prozessorhersteller arbeitet laut einem Sprecher mit dem Kartellamt zusammen, um angeblich wettbewerbswidriges Verhalten des Konkurrenten zusammen mit der Media-Saturn-Holding aufzuklären. Die Kunden seien jahrelang "für blöd verkauft" worden.

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Der Prozessorhersteller AMD hat beim Bundeskartellamt Beschwerde gegen Intel eingelegt, bestätigte AMD-Sprecher Jens Drews gegenüber heise online. Sein Unternehmen arbeite im "engen Kontakt" mit dem Kartellamt, um insbesondere dem Verdacht einer vermuteten Absprache zwischen Intel und der Media-Saturn-Holding nachzugehen. Vergangene Woche hatte die Financial Times Deutschland über solche Vorwürfe berichtet. Kurz darauf wurde gemeldet, beim Bundeskartellamt sei eine Beschwerde eines "Intel-Konkurrenten" eingegangen.

Die Kunden von Media Markt und Saturn seien jahrelang "für blöd verkauft" worden, meint Drews. Es sei auffällig, dass in allen Filialen der Einzelhändler keine AMD-Prozessoren verkauft würden, kommentiert er eine Äußerung eines Media-Saturn-Sprechers, der Einkauf sei dezentral organisiert, jeder Markt sei für sein Sortiment allein verantwortlich. Laut Financial Times Deutschland soll Intel aber mit Media-Saturn einen Exklusivvertrag geschlossen haben.

Im vergangenen Jahr hatte AMD in den USA Klage gegen Intel eingereicht, weil der Chipriese PC-Hersteller wie Dell, Gateway oder Toshiba mit Sonderkonditionen und Subventionen zu Exklusivverträgen genötigt haben soll. Auch haben Kartellwächter Ermittlungen gegen Intel eingeleitet, und zwar in den USA, der EU, in Japan – wo AMD auch vor Gericht gegangen ist – und in Südkorea. (anw)