Was unterscheidet den kleinen Skoda von seinen Konzern-Geschwistern?

Tschechisches Brüderchen: Skoda Citigo im Fahrbericht

Der Skoda Cititgo unterscheidet sich fast nur im Design von seinen Konzernbrüdern VW Up und Seat Mii. Bei unseren Fahrten fanden wir dennoch Unterschiede, welche die Kaufentscheidung beeinflussen könnten

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 25 Kommentare lesen
14 Bilder
Lesezeit: 6 Min.
Von
  • sle
Inhaltsverzeichnis

Lissabon, 20. Februar 2012 – Wenn ein Auto, ein bisschen kosmetisch korrigiert, gleich von drei Herstellern verkauft wird, werden die Fahrpräsentationen zwei und drei zwangsläufig zu einer Art Déja-vu-Erlebnis. Denn technisch unterschieden sich die drei Konzernbrüder VW Up, Seat Mii und Skoda Citigo so gut wie gar nicht. Sie kommen sogar aus demselben Werk im slowakischen Bratislava. Der Skoda wird wie der Seat eben ein bisschen günstiger angeboten werden als der VW, die Front und die Instrumententafel etwas anders gestaltet, das war´s. Oder doch nicht? Ein paar kleine Unterschiede fanden wir dann doch bei unseren Testfahrten mit dem tschechischen Vertreter des Trios.

In der Stadt reichen 60 PS

Wie der Up wird der Citigo zunächst ausschließlich mit zwei Einliter-Dreizylinder-Benzinern angeboten, die 60 und 75 PS leisten. Der Unterschied zwischen den beiden Aggregaten besteht nur in der anders programmierten Motorsteuerung. Bei unserer Testfahrt stellte sich bald heraus: Der 60-PS-Benziner ist für den Stadtverkehr völlig ausreichend. Im Vergleich zum 75-PS-Motor fühlt sich das Basisaggregat dort meist nicht schwächer an.

Per Software gedrosselt

Das wird verständlich, wenn man die Drehmomentkurven vergleicht: Bis 4500 Touren unterscheiden sie sich kaum. Die unterschiedliche Maximalleistung ergibt sich hauptsächlich dadurch, dass die Kurve beim schwächeren Aggregat danach bald absinkt. Die 60-PS-Version erreicht ihr Leistungsmaximum bei 5000 Touren, der 75-PS-Motor erst bei 6200 U/min. Im Stadtverkehr dreht man den Motor aber nur selten so hoch aus. Das Maximaldrehmoment ist bei den zwei Aggregaten identisch: 95 Nm. Es steht bei beiden zwischen 3000 und 4300 Touren zur Verfügung.

In 14,4 Sekunden auf Tempo 100

Anders sieht es außerorts bei hohem Tempo aus, vor allem, wenn es dann noch bergauf geht. Dann ist bei dem 60-PS-Motörchen öfter auch mal das Zurückschalten in den zweiten oder dritten Gang angesagt, während der 75-PS-Kollege hier besser klarkommt. Die Daten verraten jedoch, dass man bei beiden Versionen keine Wunder erwarten darf: Der Sprint dauert beim 60-PS-Citigo 14,4 Sekunden, bei 160 km/h ist Schluss. Die stärkere Variante sprintet in 13,2 Sekunden und wird bis zu 171 km/h schnell.