Deutsche Autos weltweit gefragt

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Von
  • Martin Franz

Nach dem Rekordjahr 2011 haben BMW, Audi und Mercedes bis März wieder zweistellige Zuwachsraten eingefahren. Spitzenreiter BMW baute seine Führungsposition weiter aus, wie die am Mittwoch vorgelegten Quartalszahlen zeigten. Dabei half auch China: Zum ersten Mal war die Volksrepublik nicht nur für Audi, sondern auch für BMW der größte Absatzmarkt überhaupt.

Der neue BMW Dreier wurde im März gut 29.000 Mal verkauft.

(Bild: BMW)

Im ersten Vierteljahr verkauften die Münchner rund 425.500 Autos der Marken BMW, Mini und Rolls-Royce, 11,2 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Allein im März wurden fast 186.000 Fahrzeuge abgesetzt – ein Plus von 12,0 Prozent. Beides waren Rekordzahlen, sagte Vertriebsvorstand Ian Robertson. In diesem Jahr wolle BMW stärker wachsen als der Gesamtmarkt und mit allen drei Marken Bestwerte erzielen, gab Robertson das Unternehmensziel vor. Die neue 3er-Limousine sowie der 1er und der Mini Countryman liefen gut. Frischen Rückenwind erhoffe er sich auch vom 6er Gran Coupé und vom überarbeiteten Flaggschiff, dem 7er. Im September soll der neue Dreier Touring starten, der auf der Automesse AMI in Leipzig Anfang Juni offiziell vorgestellt werden soll.

Wie die Wettbewerber profitiert BMW vor allem von der weiterhin rasant wachsenden Nachfrage nach großen, teuren Autos in China. Dort verkauften die Münchner bis März 80.000 Fahrzeuge – das war ein Zuwachs von fast 37 Prozent. Zum Vergleich: Audi setzte in der Volksrepublik sogar 90.000 Fahrzeuge ab, Mercedes rund 56.000.

In den USA landete BMW mit 75.700 verkauften Autos und einem Plus von 16,6 Prozent knapp vor der Mercedes-Gruppe (64.000) und sehr weit vor Audi (29.500). Neben der Modellpalette sei das weltweit ausgeglichene Wachstum ein wesentlicher Erfolgsfaktor für BMW, sagte Robertson. Im Gesamtjahr dürften die USA der größte Markt für BMW bleiben, weil der neue 3er dort erst noch starte, erklärte eine Sprecherin. Die Volkswagen-Tochter Audi will in den nächsten Wochen über den Bau eines eigenen Werks in Nordamerika entscheiden.

Im Heimatmarkt Deutschland wuchs das Geschäft für die BMW-Gruppe um drei Prozent, hier wurden rund 66.200 Fahrzeuge verkauft. Mercedes kam einschließlich Smart auf 63.700, Audi auf 58.000 Autos. Im globalen Rennen um die Spitze in der Oberklasse fährt BMW nach dem ersten Quartal damit weiterhin unangefochten vorweg mit 425.500 verkauften Autos vor Audi mit 346.000 und Mercedes mit 341.000.

Die Auslieferungen der Kernmarke BMW legten in den ersten drei Monaten um 11 Prozent auf rund 356.500 Fahrzeuge zu, allein im März gab es einen Zuwachs von 13,4 Prozent auf 153.000 Stück. Der 3er verkaufte sich im ersten vollen Verkaufsmonat 29.000 Mal. Mini lieferte im ersten Quartal 68.200 Autos aus, gut 12 Prozent mehr als vor einem Jahr.

Das kleine Opel-SUV Mokka kommt noch in diesem Jahr auf den Markt. Es soll neuen Schwung in die Modellpallette bringen.

(Bild: Opel)

Volkswagen hat im ersten Quartal seine Serie von Verkaufsrekorden trotz der schwächeren Nachfrage in einigen Ländern fortgesetzt. Von Januar bis März lieferten die Wolfsburger 1,36 Millionen Pkw-Modelle ihrer Kernmarke VW aus - ein Plus von 10,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, wie Vertriebsvorstand Christian Klingler am Mittwoch in Wolfsburg berichtete. „Während sich die europäischen Märkte als weiterhin schwierig zeigten, haben wir in Nordamerika und Asien deutlich zulegen können“, sagte der Manager. Auch in Gesamteuropa gelang eine Steigerung, in Westeuropa außerhalb Deutschlands sank der Absatz jedoch leicht.

Mit Absatzproblemen kämpft nach wie vor Opel. Die Beschränkung auf den stagnierenden, europäischen Markt stellt die Traditionsmarke vor große Herausforderungen. Ein Facelift für den Astra soll erst Ende des Jahres zu den Händlern rollen. Ein komplett neu entwickelter Nachfolger wird erst in drei Jahren erwartet. Dazu muss sich der Astra in einem schwierigen Umfeld behaupten, denn die Konkurrenz bringt in den kommenden Monaten neue Autos dieser Klasse auf den Markt. Große Hoffnungen ruhen bei Opel auf dem kleinen SUV Mokka und dem Kleinstwagen Junior.

(Mit Material der dpa) (mfz)