Opel: Astra künftig nur noch aus zwei Werken
Der Autohersteller Opel will den Astra aus Kostengründen künftig nur noch in zwei Werken bauen. Grundsätzlich werde für jeden Standort ein Dreischichtbetrieb angestrebt, erklärte Opel-Chef Karl-Friedrich Stracke
Der Autohersteller Opel will den Astra aus Kostengründen künftig nur noch in zwei Werken bauen. Grundsätzlich werde für jeden Standort ein Dreischichtbetrieb angestrebt, erklärte Opel-Chef Karl-Friedrich Stracke am Montag laut einer Mitteilung bei einer außerordentlichen Betriebsversammlung im Stammwerk Rüsselsheim.
Bislang wird das aktuelle Astra-Modell in den drei Werken in Rüsselsheim, im britischen Ellesmere Port und im polnischen Gliwice jeweils im Zweischichtbetrieb produziert. Im Bochumer Werk laufen zudem noch Versionen des Vorgängermodells als „Astra Classic“ für den Export nach Osteuropa vom Band. Zu möglichen Werkschließungen äußerte sich Stracke nicht, sondern kündigte 300 Millionen Euro Investitionen in die Astra-Produktion an.
Der Opel Astra soll nur noch in zwei Werken gebaut werden.
(Bild: Opel)
Nach früheren Informationen aus Gewerkschaftskreisen überlegt der Konzern, die Astra-Produktion aus Rüsselsheim abzuziehen und dem Stammwerk zum Ausgleich den bisher in Bochum gefertigten Zafira zu geben. Das könnte für das Bochumer Werk mit 3200 Opelanern das Aus bedeuten. Ein Bochumer Firmensprecher wollte zu den Plänen weiter keinen Kommentar abgeben. Für den 21. Mai sei eine Betriebsversammlung geplant, zu der auch die alte und neue NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) eingeladen sei, sagte er.
Opel solle mit einer umfassenden Strategie schnellstmöglich profitabel gemacht werden, sagte Stracke in Rüsselsheim. Bis 2016 würden Margen, Marktanteile und Umsatz deutlich gesteigert. Dafür werde dem Aufsichtsrat im Juni ein umfassendes Konzept vorgelegt. Unter anderem soll die bislang weitgehend auf Europa beschränkte General-Motors-Tochter neue Exportmärkte erschließen und prüfen, ob nicht Modelle der Konzernschwester Chevrolet in Europa gebaut werden könnten.
Die Zusammenarbeit mit dem französischen Hersteller PSA Peugeot Citroen werde im Rüsselsheimer Opel-Entwicklungszentrum keine Stellen kosten, versprach Stracke. Wenn ein Entwicklungsprojekt an PSA vergeben werde, komme dafür ein anderes nach Rüsselsheim. Die Zukunft des Zentrums werde gestärkt. Zudem müsse das Stammwerk besser ausgelastet werden. (dpa) (mfz)