Xbox 360: Schwacher Start in Japan

Trotz günstigem Verkaufspreis konnte Microsoft in den ersten Tagen deutlich weniger Xbox-360-Konsolen in Japan absetzen als noch Anfang 2002 von der Xbox.

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Mit der Xbox 360 wollte Microsoft seinen Marktanteil am japanischen Konsolenmarkt deutlich erhöhen. Doch während in den USA und Europa das Angebot noch nicht einmal die Vorbestellungen abdecken konnte, üben sich die ansonsten technikbegeisterten Japaner in Geduld und Zurückhaltung. Die jetzt veröffentlichten Verkaufszahlen bestätigen die ersten Eindrücke vom Verkaufstart. Je nach Marktforschungsinstitut schwanken die Zahlen der Verkäufe der ersten beiden Tage zwischen 41.817 (Media-Create) und 62.000 (Enterbrain). Ausgeliefert wurden laut Media-Create 149.000 Konsolen, nach Enterbrain wären es 162.000.

Das sind deutlich niedrigere Verkaufszahlen als beim Vorgänger: Die Xbox ging zum Start im Februar 2002 in den ersten drei Tagen 123.000-mal über die Ladentheke und verkaufte sich seitdem in der gesamten Asien-Pazifik-Region bisher 1,8 Millionen Mal (weltweit: 21,9 Millionen). Sony konnte die Playstation 2 derweil 22,2 Millionen Mal in Asien verkaufen und knackte Ende November weltweit die 100-Millionen-Marke.

Den Grund für die schleppenden Verkäufe der Xbox 360 in Japan sehen Analysten im schwachen Software-Angebot. Dies konnte selbst der günstige Preis von 39.800 Yen (umgerechnet 277 Euro) für das Premium-Paket mit Festplatte und Wireless-Controller nicht ausgleichen. Die hierzulande angebotene Core-Version ohne Festplatte ging in Japan nicht an den Start.

Einzelne Händler berichteten, dass Spieler ihre Vorbestellungen rückgängig machten, weil der Software-Hersteller Tecmo das Prügelspiel "Dead or Alive 4" nicht rechtzeitig zum Start fertig stellte – es soll erst nach Weihnachten am 29. Dezember in die Läden kommen. Lediglich sechs Titel schafften es zum Launch: "Ridge Racer 6" (laut Enterbrain bisher etwa 30.000 Verkäufe), "Perfect Dark Zero" (15.000 Verkäufe), "Need for Speed Most Wanted" (7.000 Verkäufe), "FIFA 06: Road to FIFA World Cup", "Every Party" und "Tetris: The Grandmaster Ace".

Trotz der schlechten Zahlen plant Darren Huston, Präsident von Microsoft Japan, bis Mitte 2006 eine Million Xbox-360-Konsolen in Japan zu verkaufen. Neben "Ridge Racer 6" und "Dead or Alive 4" sollen dabei weitere Titel helfen, die speziell für den japanischen Markt entwickelt werden, darunter auch das ambitionierte Action-Adventure "Ninety-Nine Nights" von Q Entertainment.

Siehe zur Xbox 360 auch: