Ist der neuste Mercedes eher Coupé oder mehr Kombi?

Unterwegs im Mercedes CLS Shooting Brake

Der Mercedes CLS Shooting Brake will das elegante Design eines Coupés mit den praktischen Vorzügen eines Kombis verbinden. Wie gut das gelungen ist, wollten wir bei einer Ausfahrt herausbekommen

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Der Mercedes CLS Shooting Brake soll eine Kreuzung aus Coupé und Kombi darstellen. 25 Bilder
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Florenz (Italien), 18. September 2012 – Der Mercedes CLS Shooting Brake hatte eine lange Vorlaufzeit: Die ersten Entwürfe entstanden noch ohne Wissen des Vorstands, der nach nach einer internen Präsentation seine Zustimmung gab. Schon 2008 zeigten die Schwaben in Paris die erste Studie namens „Concept Fascination“, in Peking wurde zwei Jahre später der „Concept Shooting Brake“ vorgestellt. Das Serienmodell nutzt als Basis die zweite Generation des CLS, die seit Anfang 2011 gebaut wird. Wir konnten den Coupé-Kombi ausprobieren.

Studien als Vorläufer

Das Serienmodell zwei weitere Jahre später orientiert sich weitgehend am Pekinger Konzeptmodell. Bis zur B-Säule sind CLS und CLS Shooting Brake identisch. Das Dach und die obere Fensterlinie des Shooting Brake fallen jedoch weniger stark nach hinten ab, statt eines Stummelhecks mit scharfer Abrisskante wie beim Viertürer mündet die rundliche Karosserie des Fünftürers in einer großen Heckklappe. In der Länge legt der 1,42 Meter flache Coupé-Kombi gegenüber der Limousine um eineinhalb Zentimeter auf knapp 4,96 Meter zu.

Schlechter Ausblick

Praktischer Nutzen wurde zwar nicht ignoriert, hatte aber bei der Gestaltung nicht oberste Priorität. So machen die kleinen hinteren Fenster und die breite D-Säule den Shooting Brake nach hinten sehr unübersichtlich. Die serienmäßigen Einparksensoren, oder noch besser die aufpreispflichtige Rückfahrkamera, sind fürs Rangieren daher unerlässlich. In der Stadt nervt die bescheidene Übersichtlichkeit gerade beim Abbiegen sehr – aufgrund seiner Abmessungen ist das städtische Umfeld aber ohnehin nicht das Terrain, in dem man sich mit dem CLS Shooting Brake wohl fühlt.

Das Design fordert auch an anderer Stelle seinen Tribut. Das Kofferraumvolumen von 590 Litern ist mehr als ordentlich, doch bei einer Beladung bis unters Dach fasst das Kombi-Coupé nur 1550 Liter. Das ist nicht wesentlich mehr als eine wesentlich kompaktere C-Klasse auch aufnimmt. Wer als Platz braucht und einen Kombi will, ist beispielsweise mit einer Mercedes E-Klasse (695 bis 1950 Liter) oder einem Skoda Superb Combi (633 bis 1865 Liter) besser bedient. Eher schmal fällt beim CLS Shooting Brake auch die Kofferraumöffnung aus.