Avantgarde 1982: Der Citroën BX wird 30
1982 erschien der Citroën BX. Die kantige Mittelklasselimousine mit Hydropneumatik definierte die Marke weitgehend neu und half PSA durch rasante Verkaufszahlen wieder auf die Beine
München, 05. Oktober 2012 – Genau vor 30 Jahren, Anfang Oktober 1982, wurde der Citroën BX auf dem Pariser Salon vorgestellt. Die futuristisch kantig gestaltete Mittelklasselimousine mit hydropneumatischer Federungs- und Hochdruckbremsanlage definierte Aerodynamik, Karosseriebau und Wirtschaftlichkeit neu. Die Hoffnungen ruhten schwer auf dem BX, lagen doch dem PSA-Konzern Citroën und Chrysler Europe allzu schwer im Magen. Mit ihrer Eingemeindung hatte man sich Ende der 70er deutlich zu viel zugemutet und brauchte dringend einen wirtschaftlichen Erfolg.
Italienisch-geometrische Bellezza
Die Karosserie mit ihren typischen, streng geometrischen Linien wurde vom italienischen Designer Marcello Gandini aus dem Hause Bertone gezeichnet. Die Abkehr von den liebgewonnenen Rundungen des Vorgängers GS schreckte zwar viele Citroën-Kunden, noch mehr aber sprach diese neue Formensprache an: Der BX wurde aus dem Stand zu dem so dringend erhofften Verkaufserfolg. Das lag natürlich nicht allein an seiner Form, auch die Technik bot viele Neuerungen.
Avantgarde 1982: Der Citroën BX wird 30 (14 Bilder)

Die Karosserie mit ihren typischen, streng geometrischen Linien wurde vom italienischen Designer Marcello Gandini aus dem Hause Bertone gezeichnet.
Leichtbau und Lounge-Sitze
Einige Innovationen waren gar nicht sichtbar, wie beispielsweise der Karosserie-Leichtbau, zu dem an Stoßstangen, Motorhaube, Heckklappe und C-Säulenverkleidung Kunststoff eingesetzt wurde. Er half erfolgreich, den Schwerpunkt zu senken und die ohnehin hohe Kurvenagilität weiter zu verbessern. "Gewicht runter und Stabilität rauf" glückte auch deshalb so erfolgreich, weil die Karosserie die erste bei Citroën war, die am Computer geplant und entwickelt wurde. "Der BX wirkt insgesamt handlicher als der etwas schwerfällige und bei schnellen Richtungswechseln von stärkeren Karosseriebewegungen gebeutelte Audi 80" (Auto Motor und Sport Nr. 21/88). Ein bisschen zu viel gespart allerdings hatte man am Scheibenwischer. Der Einarmwischer tat sich bisweilen schwer, ein gutes Sichtfeld freizuhalten. Im Interieur wurden die Bedienungssatelliten in das Armaturenbrett mit seinem Lupentacho integriert, die Sitze waren gewohnt weich, führten und stützten aber in überzeugender Weise. "Die Sitze erscheinen zwar beim ersten Kennenlernen reichlich weich, doch wenn man sich erst mal richtig hineingelümmelt hat, möchte man gar nicht mehr aussteigen." (mot 25/87).