IDF: Otellini powert mit Penryn, 32-nm-Chips und Mobiltechnik

Die ersten Prozessoren der Penryn-Generation sollen am 12. November erscheinen. Die breite Produktwelle rollt allerdings erst Anfang 2008 los.

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Von
  • Erich Bonnert

Die ersten Prozessoren der 45-Nanometer- oder "Penryn"-Generation sollen ab dem 12. November in Form von Xeons für Server und Workstations ausgeliefert werden. Der große Produktionsschub mit 20 weiteren CPU-Versionen kommt allerdings erst Anfang 2008, wenn die gesamte Plattform erneuert wird. Die 45-nm-Vierkerne enthalten zwei Dual-Core-Dice mit jeweils 410 Millionen Transistoren.

Die erste öffentliche Vorstellung des Penryn-Nachfolgers Nehalem wollte eigentlich Intel-CTO Pat Gelsinger am Nachmittag geben, doch sein CEO Paul Otellini nahm den großen Paukenschlag gleich zum Auftakt des Jubiläums-IDF vorweg – das auf Initiative von Gelsinger veranstaltete Entwicklerforum findet jetzt schon seit zehn Jahren statt.

Intels erster Mehrkern-Chip mit integriertem Speichercontroller und Quickpath-Technik (damit sind die CSI-Links gemeint) komme in der zweiten Hälfte nächsten Jahres auf den Markt. Otellini zeigte einen der ersten, angeblich vor drei Wochen ebenfalls in 45-nm-Technik gefertigten Nehalem-Wafer aus der Fab D1D in Oregon. Die ersten Muster der 730-Millionen-Transistor-Prozessoren mit Hyper-Threading sollen bereits unter den Betriebssystemen Windows XP und Mac OS X laufen. Anders als bisher erwartet, sollen auch Varianten mit 8 physischen Kernen und Hyper-Threading, also 16 logischen Kernen erscheinen.

Otellini demonstrierte auch die wohl ersten funktionsfähigen 32-Nanometer-Chips der Welt: Der übliche SRAM-Testchip, jetzt mit 1,9 Milliarden Transistoren. 2500 dieser Bausteine passen auf einen 300-mm-Wafer. SRAMs sind als Testplattform für neue Fertigungsstrukturen sinnvoll, weil diese Speicherzellen als Caches in Prozessoren arbeiten. In zwei Jahren werde die Technologie auch reif für Logikbausteine sein, sagte Otellini.

In Bezug auf die 2008 eingeplante Notebook-Plattform Montevina bestätigte Otellini vorwiegend schon bekanntes: Hier kommt die Dual-Core-Version des Penryn zum Einsatz, auch in einer platz- und energiesparenden 25-Watt-Version für Subnotebooks. Der Grafikprozessor im Chipsatz Cantiga soll gute HD-DVD- und Blu-ray-Video-Wiedergabe ermöglichen. Der Echo-Peak-Chip bindet außer WLAN auch Intels Lieblingsfunktechnik Wimax an. Ausser den US-Providern Clearwire und Sprint plant nun auch KDDI in Japan einen Wimax-Dienst. Intel steigt mit einer Beteiligung in ungenannter Höhe in das Projekt ein.

Nachdem Intel mit dem Verkauf der XScale-Plattform seine Ambitionen im Smartphone-Markt aufgeben hat, ruhen die Hoffnungen auf ultrakleinen MIDs und UMPCs, die sich unter anderem auch per Wimax in Telefon- und Datennetze einklinken können. Otellini sprach wieder einmal über Silverthorne und seine Plattform Menlow (Single-Chip-"Chipsatz" Poulsbo). Der typische Leistungsbedarf von Menlow soll noch ganze 0,5 Watt verbrauchen, versprach Otellini – eine Reduktion des aktiven Energiebedarfs um den Faktor 10 seit 2005. Mit Moorestown werde zwei Jahre später auch der passive Verbrauch im gleichen Verhältnis gesenkt.

Zum IDF Fall 2007 siehe auch:

(ciw/c't) / (Erich Bonnert) / (thl)