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Nvidia kündigt Hardware für das Game-Streaming an

Nvidia hat spezielle "Grid"-Server für das Cloud-Gaming entwickelt, die anspruchsvolle PC-Spiele auf Mobilgeräte oder Fernseher streamen sollen.

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Gleichzeitig mit einer eigenen (Android-)Spielkonsole mit Tegra 4 hat Nvidia spezielle Server für das Cloud-Gaming angekündigt. Die "Grid"-Maschinen sollen es ermöglichen, bis zu 240 Nvidia-Grafikchips in einem typischen Server-Rack zu vereinen: In jedem Einschub mit zwei Höheneinheiten sitzen vier Spezial-Grafikkarten mit jeweils mehreren GPUs. Mit solchen Multi-GPU-Karten wären ähnlich dicht gepackte GPU-Cluster allerdings auch mit Scale-Out-Servern von Dell, HP, IBM oder Supermicro möglich, sofern das Rechenzentrum die resultierende Leistungsaufnahme pro Schrank bewältigt.

Nvidia hebt aber noch weitere Besonderheiten hervor. Dank der im Herbst 2012 vorgestellten Virtualisierungstechnik VGX-Hypervisor können mehrere virtuelle Maschinen dieselbe GPU benutzen. Das lässt sich auch für virtuelle Desktops nutzen, also eine Virtual Desktop Infrastructure wie VMware View, Citrix XenDesktop oder Microsoft Remote FX.

2-HE-Rackserver für bis zu vier Nvidia-GRID-Karten.

(Bild: Nvidia)

Zunächst plant Nvidia zwei Streaming-Karten (PDF-Datei): Die GRID K1 besitzt vier Kepler-GPUs mit zusammen 768 CUDA-Cores und 16 GByte DDR3-SDRAM und kommt mit 130 Watt aus. Die GRID K2 ist mit zwei leistungsstarken Kepler-Chips und 8 GByte GDDR5-SDRAM bestück, sie braucht 225 Watt – ähnlich wie eine Tesla-Karte – und bietet insgesamt 3072 Shader-Cores.

Preise und Liefertermine nannte Nvidia nicht, präsentierte aber bereits sechs Partner, die den Grid-Einsatz "planen": Agawi (USA), Cloud Union (China), Cyber Cloud Technologies (China), G-cluster Global (Japan), Playcast Media Systems (Israel) und Ubitus (Taiwan). Allerdings fehlen in der Liste die wichtigsten Unternehmen der Branche, nämlich Gaikai (Sony Computer Enterntainment) und OnLive.

Nvidia selbst plant anscheinend kein eigenes Spiele-Streaming-Angebot, sondern verkauft Hardware für beide Seiten der Kette, also einerseits für die Server und andererseits Tegra-Chips für Mobilgeräte. AMD hatte bereits vor vier Jahren eine Cloud-Gaming-Partnerschaft mit Otoy angekündigt. Welche Früchte diese Partnerschaft bislang trug, hat AMD aber nicht verraten. (ciw)