Der SUV-Coupé-Kompakt-Sportler

Immer neue Derivate sollen den Erfolg der Marke Mini absichern. Der neueste Ableger ist der Paceman, ein dreitüriges SUV-Coupé auf Basis des Countryman. Wir konnten ihn mit dem stärksten Motor schon ausprobieren

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Langer Name, ungewöhnliche Optik: Der Mini John Cooper Works Paceman
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Von
  • rhi
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Frankfurt/Main, 28. Februar 2013 – Die Mini-Idee läuft für BMW derzeit so gut, dass ständig neue Modelle nachgeschoben werden. Die neuste Variante ist der Mini Paceman, der eine dreitürige Coupé-Version des Countryman sein soll. Es soll, so die Logik des Herstellers, all jene zum Kauf bewegen, die im normalen Mini einen Allradantrieb vermissen. Ob diese Argumentation tatsächlich scharenweise neue Käufer bringt, wird sich zeigen. Wir waren mit dem kräftigsten Ausleger des Paceman unterwegs.

Rote Streifen und rote Außenspiegelkappen auf schwarzem Lack bilden eine etwas krawallige Erscheinung des „John Cooper Works“-Paceman. Es sind aber, den Verkaufsstrategen sei Dank, auch diskretere Gestaltungsmöglichkeiten im Angebot. Innen gibt es Sportsitze plus Sportlenkrad sowie dunkle Ziffernblätter, bei Bedarf auch rote Zierleisten. Etwas enttäuschend ist die Qualität der Kunststoffe im Cockpit, angesichts der selbstbewussten Preisgestaltung kann man hier mehr erwarten.

Der SUV-Coupé-Kompakt-Sportler (27 Bilder)

Langer Name, ungewöhnliche Optik: Der Mini John Cooper Works Paceman

Unverändert umständlich ist die Bedienung. Sie erfordert Eingewöhnungszeit. Damit könnte man zwar leben, doch diverse Schalter sind so ungünstig angebracht, dass der Blick zu lange von der Straße weg wandert. Aber es gibt auch Positives zu vermelden: Dank steiler A-Säule und gewölbter Motorhaube ist die Sicht nach vorne prima, nach hinten raus ist die Einparkhilfe jedoch Pflicht – Mini bietet sie gegen Aufpreis an. Als sehr bequem entpuppen sich die vorderen Möbel, auch auf den zwei Einzelsitzen im Fond lässt es sich aushalten. Der Kofferraum schluckt zwischen 330 und 1.080 Liter Gepäck.

Der 1,6-Liter-Vierzylinder mit Twin-Scroll-Turbolader und Direkteinspritzung ist schon aus anderen John-Cooper-Works-Modellen bekannt. Die 218 PS starke Maschine stellt 280 Nm maximales Drehmoment bereit, kurzzeitig sind im Overboost sogar 300 Nm drin. In der Praxis geht es damit zwar flott voran, doch brachial ist der Wagen nicht. Kein Wunder, beträgt das Leergewicht mit Fahrer doch fast 1,5 Tonnen. Vielmehr erweist sich der John Cooper Works Paceman als prima Gleiter, der früh im höheren Gang bewegt werden kann. Möglich macht es das bereits ab 1900/min anliegende maximale Drehmoment. Für den richtig ordentlichen Bums muss man im exakten Getriebe herunterschalten und der Maschine freien Lauf lassen. Erst bei hohen Drehzahlen stürmt der John Cooper Works Paceman so voran, wie es das Äußere verspricht.

Untermalt wird das Ganze von einer recht unentschlossenen Soundkulisse, der Mini klingt brummig, allenfalls etwas kernig, was aber auf der Autobahn schnell stört. Richtig sportlich ist der Klang irgendwie nicht.

Der stärkste Paceman wird nur mit einem Allradantrieb ausgeliefert, der das Antriebsmoment mithilfe eines elektromagnetischen Lamellenpaketes stufenlos zwischen Vorder- und Hinterachse verteilt. Das System passt gut zum Wagen, wer es darauf anlegt, kann bei verschneiten Straßen den ein und anderen Heckschwenk provozieren. Eine angenehme Überraschung bietet das Fahrwerk: Trotz der Tieferlegung um zehn Millimeter wie im Countryman und der damit verbundenen Straffheit wird genügend Restkomfort bewahrt.