Entzückender Rücken

Der Audi A7 Sportback 3.0 TDI clean diesel erfüllt schon jetzt die Euro-6-Norm. 245 PS sollen zudem dafür sorgen, dass der Spaß nicht zu kurz kommt. Eine Ausflug sollte zeigen, wie sich der Beau im Alltag schlägt

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Der Audi A7 Sportback ist seit 2010 auf dem Markt.
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München, 21. März 2013 – Mercedes hat mit seinem CLS einen wahren Trend ausgelöst. Audi stellte vor knapp drei Jahren den A7 vor, der eine ganz ähnliche Käuferschicht ansprechen soll. Allerdings ist der Audi ein Fünftürer mit praktischer Heckklappe, der CLS bietet soviel Sinn für den Alltag erst seit der Vorstellung des CLS Shooting Break. Eine Ausfahrt im A7 sollte zeigen, wie sich das Nobelauto im Alltag schlägt.

Auch wenn man das beim Blick auf den geraden Rücken nicht gleich sieht: Die Heckklappe schwingt samt Scheibe mit nach oben und ermöglicht so eine bequeme Beladung des 535 Liter fassenden Kofferraums. Die Beinfreiheit im Fond ist ganz ordentlich, den Kopf müssen größere Hinterbänkler aufgrund der abfallenden Dachlinie allerdings einziehen. Auch die Aussicht ist hinten eingeschränkt: Schmale Fenster geben nur einen Streifen der vorbeifliegenden Landschaft frei, die Scheiben lassen sich nur bis zur Hälfte herunterfahren. Das macht sich auch aus der ersten Reihe bemerkbar, denn die Rundumsicht ist denkbar schlecht. Käufern sei ans Herz gelegt, jegliche Einparkhilfe, die die lange Aufpreisliste bietet, zu bestellen.

Entzückender Rücken (24 Bilder)

Der Audi A7 Sportback ist seit 2010 auf dem Markt.

Das Cockpit ist ausgezeichnet verarbeitet, was in dieser Preisklasse auch erwartet werden darf. Die Materialien wirken hochwertig, die Interieurleisten sind akkurat eingepasst. Im gut ausgestatteten Testwagen waren reichlich Holz und Leder verarbeitet, die dem Innenraum einen noblen Anstrich geben. Das muss dem Kunden einen gewissen Betrag wert sein: Allein das Schichtholz-Furnier kostet 1230 Euro extra.

Erstaunlich dagegen, dass sich in dieser luxuriösen Umgebung einige funktionale Mängel finden. Die Bedienung des Multimedia-Systems erfolgt über einen Dreh-Drück-Schalter mit insgesamt elf Tasten drumherum. Bis man die ohne hinzuschauen bedient, braucht es einige Zeit der Eingewöhnung. Der Tacho mit seiner weit gespreizten Skalierung bis Tempo 50 soll besonders genau informieren, wie ist man früher bloß mit einem linearen Instrument klargekommen? Die Anzeigen für Kühlwassertemperatur und Tankinhalt sind sehr klein und mit ihren jeweils nur acht Segmenten auch nicht sehr informativ. Wahrscheinlich baut man einfach darauf, dass sich die meisten Fahrer ohnehin nicht für die Temperatur des Motors interessieren und statt der Tankanzeige schlicht die Restreichweiten-Anzeige des Bordcomputers nutzen.