Pragmatiker im wilden Look

Praktisch und geräumig, aber auch ein bisschen langweilig: Diese Attribute zeichnen den Caddy aus. Nun kam VW auf die Idee, den Pragmatiker mit dem derzeit so angesagten SUV zu kreuzen. Heraus kam ein weiteres Cross-Modell, mit dem wir schon unterwegs waren

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Von
  • Matthias Nauman
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Megève (Frankreich), 3. Juni 2013 – Praktisch und geräumig, aber auch ein bisschen langweilig: Diese Attribute zeichnen den Caddy aus. Nun kam VW auf die Idee, den Pragmatiker mit dem derzeit so angesagten SUV zu kreuzen. Heraus kam ein weiteres Cross-Modell, mit dem wir schon unterwegs waren.

Die Zutaten ähneln denen der anderen Cross-Modelle von VW: Kunststoffbeplankungen für Radhäuser, Seitenschweller und Unterkanten der Stoßfänger, 17-Zoll-Aluräder, ein Unterschutz, Seitenschutzleisten und eine Dachreling. Dem Cross Caddy vorbehalten ist die vom Scirocco bekannte Lackierung „Viperngrün“. Sie fällt mit 595 Euro aber 60 Euro teurer aus als alle anderen Metallicfarben. Abgedunkelte Rückleuchten und getönte hintere Fensterscheiben sind weitere Erkennungsmerkmale.

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Der ansonsten doch sehr nüchtern und zweckmäßig eingerichtete Innenraum ist beim Cross-Modell durch zweifarbige Sitzbezüge, farblich abgesetzte Türinnenverkleidungen sowie Lederapplikationen mit grauen Ziernähten etwas aufgepeppt. Auf Softtouch-Oberflächen an der Armaturentafel wird aber weiterhin verzichtet, es dominiert Hartplastik. Tempomat und Sitzheizung vorn sind serienmäßig, eine manuelle Klimaanlage kostet aber stolze 1400 Euro Aufpreis.

Abgesehen davon punktet die Cross-Ausführung wie jeder Caddy mit seinem sehr großzügigen Platzangebot und seiner hohen Variabilität. In der zweiten Sitzreihe lassen sich die Rücklehnen und anschließend die komplette Rückbank zweigeteilt nach vorne klappen. Mit zwei einfachen Handgriffen kann sie auch vollständig ausgebaut werden. So verwandelt sich der fünfsitzige Van in einen zweisitzigen Kleintransporter, der bis unters Dach beladen bis zu 3030 Liter Gepäck fasst. Das hohe Dach ermöglicht selbst großen Personen auf allen Plätzen aufrechtes Sitzen. Auch an der Beinfreiheit gibt es nichts zu meckern. Gegen Aufpreis ist eine dritte Sitzreihe erhältlich.

Für den Antrieb stehen zwei Benziner und fünf Diesel mit 75 bis 170 PS zur Verfügung. Auch eine Erdgas- und eine Autogas-Variante sind zu haben. Sehr souverän ist der Cross Caddy mit dem mittleren der drei 2.0 TDI unterwegs. 140 PS und 320 Nm sorgen für gute Fahrleistungen und erwiesen sich während unserer Ausfahrten in den französischen Alpen als absolut ausreichend. Angenehm überrascht waren wir von der guten Dämmung, denn in anderen Modellen des Konzerns präsentiert sich der Vierzylinder-Turbodiesel deutlich lauter und dröhnender. Das Sechsgang-Doppelkupplungsgetriebe arbeitet sanft und zügig, hält manchmal jedoch die Gänge zu lange im hohen Drehzahlbereich. In der BlueMotion-Technology-Ausführung (umfasst unter anderem ein Start-Stopp-System) soll im NEFZ ein Verbrauch von 5,9 Liter möglich sein.