FormverÀndert

Seit seiner Vorstellung im Jahr 1982 gehört der Micra zu den Bestsellern im Nissan-Programm. In den 1990er-Jahren war der Kleinwagen in Deutschland sehr beliebt, inzwischen ist das Interesse eher mĂ€ĂŸig. Mit einer grundlegenden Überarbeitung soll sich das nun wieder Ă€ndern.

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Rolle (Schweiz), 5. Juni 2013 – Seit seiner Vorstellung im Jahr 1982 gehört der Micra zu den Bestsellern im Nissan-Programm. In den 1990er-Jahren war der Kleinwagen in Deutschland sehr beliebt, inzwischen ist das Interesse eher mĂ€ĂŸig. Mit einer grundlegenden Überarbeitung soll sich das nun wieder Ă€ndern.

Das eher dröge Design der vierten Generation, die seit 2011 in Deutschland verkauft wird, ist der Tatsache geschuldet, dass Nissan den Kleinwagen als Weltauto konzipiert hat. Nun mögen die Vorstellungen von gutem Aussehen global unterschiedlich sein, offenbar fand der Look aber nirgendwo ĂŒberragenden Anklang. Die Überarbeitung, die vor allem fĂŒr den europĂ€ischen Markt gemacht wurde, soll weit ĂŒber ein normales Facelift hinausgehen, sagt Nissan. VerĂ€ndert wurden vor allem Front und einige Details im Innenraum.

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Mit einer komplett neuen Frontpartie schickt Nissan den Micra ins Rennen

Komplett neu ist die Frontpartie mit anderen Scheinwerfern und V-förmigem Chrom-KĂŒhlergrill. Nicht ganz so radikal sind die Modifikationen am Heck, an dem kĂŒnftig LEDs in den RĂŒckleuchten sitzen. Die kleinen Stoßleisten fielen weg – nicht tragisch, denn schon bisher waren sie lackiert und dadurch jeder Anstoß in Form von Kratzern sichtbar. Neu ist eine Leiste an der unteren Kante der Kofferraumklappe, die sich so optisch besser in die Form des StoßfĂ€ngers fĂŒgt.

Auch die Kritik an der Innenraumanmutung des in Indien gebauten Micra wurde erhört: Höherwertige OberflĂ€chen, klarer gezeichnete Instrumente und eine neue Mittelkonsole sollen das Auge erfreuen. Die Materialien wirken jedoch zumindest auf den ersten Bildern weiterhin eher pflegeleicht als nobel. FĂŒr einen preiswerten Kleinwagen, dazu zĂ€hlt der Micra auch nach seiner Überarbeitung, ist das vollkommen in Ordnung. Der Preis eines deutlich teureren VW Polos, der ab der mittleren Ausstattung ein geschĂ€umtes Cockpit hat, zeigt sich schließlich auch in solchen Details. Die „neue Mittelkonsole“ hat nun eckige statt runder LĂŒftungsdĂŒsen, zudem wurde sie schwarz-glĂ€nzend lackiert. Je nach Ausstattung sitzt in der Mittelkonsole ein auf 5,8 Zoll vergrĂ¶ĂŸerter Touchscreen. Damit kann man unter anderem Routen, die mit Google Maps auf einem Rechner geplant wurden, ins Auto ĂŒbertragen. Das ist zwar nicht neu, aber eine schlaue Idee, fĂŒr die einige Premiumhersteller ein paar Klassen ĂŒber dem Micra heftige Aufpreise verlangen.

Neu im Micra ist eine Einparkhilfe, die ParklĂŒcken parallel zur Fahrtrichtung in der LĂ€nge vermessen kann. Das klappt bis zu einer Geschwindigkeit von 25 km/h, verspricht Nissan. Nicht ganz frei von Humor ist die Idee, den Fahrer dabei sein eigenes Können einschĂ€tzen zu lassen. Von „AnfĂ€nger“ bis „Experte“ sollen verschiedene Einstellungen möglich sein. Je nach SelbsteinschĂ€tzung vermeldet das System nur grĂ¶ĂŸere LĂŒcken (AnfĂ€nger) oder berĂŒcksichtigt auch kleine StellplĂ€tze, die nur mit etwas Kurbelei zu entern sind.