Subtil verfeinert

BMW hat den 5er so vorsichtig überarbeitet, dass die Änderungen optisch kaum auffallen. Mehr Feinarbeit wurde Details investiert. Eine Ausfahrt mit dem 530d als Limousine sollte zeigen, ob man die Unterschiede spürt

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Von
  • Henry Dinger
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München, 28. Juni 2013 – Mercedes hat mit enormem Aufwand die E-Klasse überarbeitet, BMW begegnet dem mit einem eher behutsam veränderten 5er. Doch obwohl der renovierte Bayer erst im Juli zu den Händlern rollt, hat er sich gegen die E-Klasse gut geschlagen, was die Verkäufe anbelangt. Von Januar bis Mai 2013 wurden 19.285 der 5er neu zugelassen, die deutsche Konkurrenz schafft es mit 16.990 Audi A6/A7 und 13.890 Mercedes E-Klassen nur auf die Plätze zwei und drei. Eine Ausfahrt sollte zeigen, wie sich der „neue“ 5er fährt.

Der leise Reihensechszylinder im 530d ist eine gute Wahl für den Fünfer, denn schon aus dem Drehzahlkeller beschleunigt er den Münchner druckvoll. Schon bei 1500/min liegt das maximale Drehmoment von 560 Nm an. Damit beschleunigt der 5er so flott, wie es die Werte auf dem Papier versprechen. Ob Einfädeln auf die Autobahn oder Überholmanöver auf der Landstraße: Der 530d bietet jederzeit mehr als ausreichend Spurtvermögen. Die Achtgang-Automatik wechselt die Gänge sehr sanft und schaltet nur bei Vollgas merklich. Eine Wahl hat der Kunde in diesem Punkt ohnehin nicht mehr, denn seit dem Facelift bietet BMW den 530d nicht mehr mit Schaltgetriebe an.

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BMW hat den 5er überarbeitet.

Beim serienmäßigen „Fahrerlebnisschalter“ lassen sich auf Tastendruck Dinge wie Lenkung, Gasannahme und, sofern der Kunde das adaptive Fahrwerk geordert hat, auch die Dämpfungshärte in den Stufen „Eco Pro“, „Comfort“, „Comfort+“, „Sport“, und „Sport+“ einstellen. In allen 5ern mit Automatikgetriebe kann im Modus „Eco Pro“ auch gesegelt werden: Zwischen 50 und 160 km/h wird der Motor vom Antriebsstrang abgekoppelt, sobald man den Fuß vom Gas nimmt. So gleitet der BMW, nur vom Schwung beflügelt, Sprit sparend bis unter 50 km/h dahin. Das Wiederankoppeln des Motors ist fast nicht zu spüren.

Feinschliff hat die Fahrwerksabstimmung bekommen. Der Unterbau wurde noch einmal in Richtung Komfort getrimmt, ohne die dynamischen Eigenschaften zurückzunehmen. Der Unterschied fällt auf: Im Komfortmodus werden Querrillen und hervorstehende Kanaldeckel noch besser weggebügelt als beim Vorgänger. Im Sportmodus ist der 530d wie gehabt straff ausgelegt, bietet aber dennoch akzeptablen Federungskomfort. Für rasantere Etappen ist die vorkonfigurierte Sportabstimmung die beste Wahl: Wie vom Fünfer gewöhnt, ließ sich auch dieser BMW mit seiner exakten Lenkung schwungvoll um Kurven bringen, die Karosserie des Testwagens kam dabei dank optionaler Wankkontrolle "Dynamic Drive" kaum ins Schaukeln.