Miniaturisierung mit LEDs
LED-Projektoren sind klitzeklein und sollen ewig halten - doch wie praxistauglich ist die junge Technik? Wir haben acht sehr unterschiedliche Minibeamer auf Herz und Nieren getestet.
Zu klobig und unhandlich, zu laut, zu umständlich, außerdem sind die Ersatzlampen unverschämt teuer: Vorbehalte gegenüber Projektoren gibt es viele. Doch das soll alles anders werden, denn jetzt kommen die LED-Beamer. Statt der sonst üblichen Gasentladungslampen werden hier Leuchtdioden als Lichtquelle eingesetzt. Die Vorteile sind verlockend: Mindestens 10.000 Stunden sollen die LEDs halten, einige Hersteller geben sogar 30.000 Stunden an. Geht man von zwei Stunden Projektorbetrieb am Tag aus, gibt so ein LED-Beamer theoretisch also erst nach 13 bis 39 Jahren den Geist auf.
Außerdem erlaubt die LED-Technik eine bislang undenkbare Miniaturisierung: Die kleinsten von uns getesteten Geräte sind winziger als viele Mobiltelefone. Apropos Handys: Es sind erste Projektionsmodule erhältlich, die Hersteller in ihre Telefone einbauen können. Neben kleinen Unternehmen wie Logic Wireless, die bereits ein Beamer-Handy verkaufen, reiten auch Global Player wie Samsung auf der Minibeamer-Welle: Die Koreaner wollen im vierten Quartal 2009 ein Projektorhandy names I7410 auf den Markt bringen.
Kleine Taschenlampe brenn'
Die Technik ermöglicht nicht nur Mikrobeamer, also "Taschenlampen"-Geräte zum Herumtragen. Besonders die traditionellen Projektorhersteller setzen eher auf konventionelle Bauformen zum Aufstellen – allerdings in der größen- und gewichtsreduzierten Variante. Diese Minibeamer richten sich besonders an Außendienstler, die unterwegs präsentieren wollen. Die Geräte passen zusammen mit dem Rechner in die Notebook-Tasche und wiegen entsprechend wenig: Der Beamer von Dell beispielsweise bringt lediglich 360 Gramm auf die Waage.
Doch was ist eigentlich klein? Die Hersteller werben schon seit Jahren mit der Bezeichnung "ultraportabel" und meinen damit leicht verkleinerte Projektoren mit herkömmlichen Lampen. Doch diese Geräte wiegen meist mehr als zwei Kilogramm und haben immer noch die Grundfläche eines DIN-A4-Blattes. Die LED-Vertreter sind dagegen nur so groß wie ein dickes Taschenbuch und wiegen weniger als ein Kilo.
Wie bei den großen Brüdern kämpfen auch bei den LED-Projektoren mehrere Techniken um die Gunst der Kunden. Die LCD-Durchlichttechnik, die bei konventionellen Beamern stark verbreitet ist, spielt hier allerdings keine Rolle. LCD-Primus Epson zeigt zwar bereits seit Jahren Prototypen, fertige Produkte sind aber nicht in Sicht.