Samsung kündigt schnellere Solid-State-Disks an

Kaum hat der NAND-Flash-Marktführer die Serienproduktion von SSDs mit SATA-I-Schnittstelle aufgenommen, kündigt er bereits deutlich schnellere SATA-II-Laufwerke an.

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Samsung Electronics liefert nach eigenen Angaben bereits erste Muster von Solid-State-Disks (SSDs) mit SATA-II-Schnittstelle und maximal 64 GByte Kapazität aus, die beim Lesen Datentransferraten von bis zu 120 MByte/s und beim Schreiben noch rund 100 MByte/s erreichen sollen. Damit wären diese aus aktuellen NAND-Flash-Speicherchips mit 50-Nanometer-Strukturen aufgebauten SSDs, die sowohl in 1,8-Zoll- als auch in 2,5-Zoll-Bauformen erscheinen sollen, nicht nur deutlich schneller als ihre Vorgänger mit SATA-I-Interface, sondern auch als alle bisher lieferbaren Notebookfestplatten mit "klassischer" Magnetscheibentechnik.

Im Juni hatte Samsung gemeldet, mit der Serienfertigung von 1,8-Zoll-SSDs mit 64 GByte Kapazität begonnen zu haben. Diese Disks haben ein PATA-Interface – unter anderem deshalb, weil erst die SATA-2.6-Spezifikation einen Micro-SATA-Stecker für die winzigen Laufwerke spezifiziert. Laut dieser Samsung-Webseite soll im September auch die Produktion von 1,8- und 2,5-Zoll-SSDs mit SATA-I-Bridge-Chip begonnen haben, die Datentransferraten von 60 MByte/s lesend und 40 MByte/s schreibend erreichen. Dort nennt Samsung für die offenbar jetzt bemusterten SATA-II-Disks noch Datentransferraten von 100 MByte/s lesend und 80 MByte/s schreibend.

Entscheidend für die höhere Datentransferrate scheint dabei übrigens nicht die Versionsnummer der SATA-Schnittstelle zu sein, denn auch SATA I würde für diese Datentransferraten noch ausreichen; vielmehr setzt Samsung bei den SATA-II-SSDs offenbar einen neuen Controllerchip ein, der die Flash-Speicherchips schneller ansteuert. Auf Verfahren für schnelle Flash-Speichermedien mit ausgefeilten Wear-Leveling-Algorithmen hält übrigens die Firma SanDisk zahlreiche Patente, die teilweise von der 2006 aufgekauften Firma Msystems stammen.

Die bisher schnellste im c't-Labor vermessene Notebookfestplatte, eine Hitachi Travelstar 7K200 mit SATA-I-Interface und nominell 200 GByte Kapazität, brachte es dank PMR-Technik und 7200 Umdrehungen pro Minute auf maximal 67 MByte/s lesend und 66 MByte/s schreibend.

Wegen der hohen Datentransferraten und der geringen Leistungsaufnahme empfiehlt Samsung die kommenden SATA-SSDs auch für den Server-Einsatz (wie es IBM optional bereits bei Blade-Servern tut). 2,5-Zoll-SAS-Drives der neuesten Generation und mit 15.000 Touren erreichen allerdings ebenfalls Datentransferraten oberhalb von 100 MByte/s und dürften – trotz im Vergleich zu SATA-Disks exorbitant hohen Preisen – billiger sein als 64-GByte-SSDs, benötigen mit nominell 5,8 Watt im Leerlauf aber deutlich mehr Leistung und sind empfindlicher gegen Erschütterungen und Vibrationen. (ciw)