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Mit einigem Aufwand hat Opel sein Flaggschiff auf Vordermann gebracht. Zu den Neuerungen gehören moderne Motoren, etwas optische Retusche und ein aufgeräumtes Interieur. Wir konnten den überarbeiteten Insignia schon fahren
- rhi
Mainz, 1. Oktober 2013 – Mit einigem Aufwand hat Opel sein Flaggschiff auf Vordermann gebracht. Zu den Neuerungen gehören moderne Motoren, etwas optische Retusche und ein aufgeräumtes Interieur. Wir konnten den überarbeiteten Insignia schon fahren.
Alles neu?
Gezielt hat Opel an den häufig kritisierten Schwachstellen des Insignia angesetzt. Die Optik gehörte eher weniger dazu. Trotzdem zeigen geschickt angebrachte Chromzierleisten und geänderte Leuchten, dass hier ein „neues“ Modell steht. Gekonnt schafft Opel den Spagat zwischen Mikro-Lifting (wie beim 5er-BMW) und massivem Eingriff (wie bei der Mercedes E-Klasse).
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Opel hat den Insignia gründlich überarbeitet.
Bei Opel gibt es noch ein Stufenheck und das früher sehr populäre Schrägheck mit großer Heckklappe. Auch nach dem Facelift hält Opel daran fest, obwohl hierzulande die überwiegende Mehrheit der Insignia als Kombi verkauft werden. Für unsere Ausfahrt stand ein Fließheck zu Verfügung. Die Sicht nach hinten ist hier mau, das ist sie aber auch beim Kombi. Und der bietet kaum mehr Platz: 530 bis 1.470 Liter passen ins Fließheck, das sind nur zehn bzw. 60 Liter weniger. Die Zeiten der unendlichen Weiten eines Opel Omega Caravan sind schon lange vorbei. Doch egal, welche Karosserieform man wählt: Ein Raumwunder à la Skoda Superb ist der Insignia nicht. Im Fond geht das Platzangebot in Ordnung, doch auf dem Fahrersessel sitzen insbesondere lange Zeitgenossen durch die wuchtige Mittelkonsole zu eingemauert und dazu mit stark angewinkelten Beinen. Die nach wie vor unbedingt empfehlenswerten AGR-Sitze sind höchst bequem. Eine gehörige Mitschuld an der misslichen Lage hat das stets zu tief platzierte Lenkrad. Hier sollte es dringend eine höhere Position geben. Apropos Höherpositionierung: Bei der Verarbeitung und den Materialien hat sich Opel spürbar Mühe gegeben.
Animierter Tacho
Neudings gibt es im Kombiinstrument ein Acht-Zoll-Display, in dem ein Tacho mit LEDs animiert wird. Weitere Informationen des Bordcomputers lassen sich rund um den Tacho einblenden. Das sieht toll aus, keine Frage, aber die 235 Euro Aufpreis ist es unserer Meinung nach nicht wert. Zumal dazu zwingend das Neun-Zoll-Multimediasystem in der Mittelkonsole gehört und ein einfacherer Bordcomputer immer serienmäßig ist.
In den vergangenen Jahren war die mit Knöpfen übersäte Mittelkonsole stets im Mittelpunkt der Insignia-Kritik. Jetzt handelt Opel und entschlackt diesen Bereich deutlich. Egal ob das Standardradio mit 4,2-Zoll-Farbdisplay oder die schon erwähnte Neun-Zoll-Lösung gewählt wird: Über dem Bildschirm befinden sich nur der Warnblinker und wenige Tasten für Assistenzsysteme. Unter dem Bildschirm liegen unter anderem der Lautstärkeregler und die „Hauptschalter“ für die Wahl der Medienquelle. Mit etwas Abstand weiter unten befindet sich schließlich der Bereich der Klimatisierung.