Telekom-Aufsichtsratsvize Schröder: Arbeitskampf möglich
Im Streit um die angekündigte Schließung von Callcentern und die Auslagerung von Mitarbeitern hat der Telekom-Aufsichtsratsvize und ver.di-Bundesvorstandsmitglied Lothar Schröder vor einem Arbeitskampf gewarnt.
Im Streit um die angekündigte Schließung von Callcentern und die Auslagerung von Mitarbeitern hat der Telekom-Aufsichtsratsvize und ver.di-Bundesvorstandsmitglied Lothar Schröder vor einem Arbeitskampf gewarnt. Schröder kritisierte die geplante Auslagerung von 6000 Netztechnikern der Sparte T-Home: "Wir suchen den Schulterschluss mit der Politik und wollen im öffentlichen Konflikt das Konzept zu Fall bringen", zitierte das Nachrichtenmagazin Focus den Gewerkschafter.
In der Netztechnik könnte ein Konflikt laut Focus kurz bevorstehen. "Hier können wir schnell im Arbeitskampf landen", zitierte das Blatt Schröder. "Die Leute werden sich mit Erbitterung gegen die Ausgliederung wehren. Bei den Callcentern erleben sie ja, was das bedeutet." Der Streit um die Telefon-Center könne zudem Aufträge kosten: "T-Systems muss fürchten, dass das Geschäft mit öffentlichen Auftraggebern in Regionen leidet, in denen die Telekom ihre Callcenter schließt."
Die Telekom will bundesweit Callcenter in 39 Städten schließen. Knapp der Hälfte der insgesamt 18 000 Beschäftigten ist davon betroffenen. Ihnen will das Unternehmen Jobs in den verbliebenen 24 Standorten anbieten, mehrere Hundert werden ihre Stelle aber wohl verlieren. Das Unternehmen will mit der Umstrukturierung die Kosten senken und damit die Wettbewerbsfähigkeit erhöhen.
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(dpa)/ (axv)