Elektroauto Renault Zoe fährt mit DRM im Akku

Wer das französische Elektroauto kauft, wird nicht Eigentümer des Akkus. Zudem kann Renault aus der Ferne unterbinden, dass der Akku aufgeladen wird.

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Wer sich für das Elektroauto Renault Zoe interessiert, wird auf der dazugehörigen Website neben dem Kaufpreis – "ab 21.700 Euro" – den Hinweis lesen, dass für die Batterie – eigentlich Akku – eine Miete von mindestens 79 Euro monatlich fällig wird. Was sich dahinter verbirgt, hat nun die Süddeutsche Zeitung beleuchtet. "Renault-Elektrofahrzeuge werden nur verkauft bei gleichzeitigem Abschluss eines Mietvertrags für die Antriebsbatterie mit der Renault Leasing", heißt es demnach in der Broschüre für das Gefährt.

Wer einen Zoe kauft, wird also zwar zum Eigentümer des Autos, nicht aber von dessen Akku. Darüber hinaus hat der französische Hersteller dem Akku eine Art "Digital Rights Management" (DRM) verpasst, wie es in dem Bericht bezeichnet wird. Renault könne von der Ferne verhindern, dass der Akku aufgeladen wird, beispielsweise wenn der Vertrag ausgelaufen ist, die Akku-Miete nicht bezahlt wurde oder das Auto ohne Zustimmung des Akku-Besitzers verkauft wurde. Das gehe aus einem im Online-Forum GoingElectric geposteten Batterie-Mietvertrag hervor.

Elektroauto Renault Zoe (5 Bilder)

In der Grundausstattung kostet das Auto 21.700 Euro. (Bild: Renault)

Renault ist laut dem Bericht nicht der einzige Hersteller, der per remote auf die Daten des Akkus zugreifen kann, sondern auch der US-Hersteller Tesla. Über den Zoe hatten sich bereits im November die Bürgerrechtler der Electronic Frontier Foundation beschwert. Sie sprechen ebenfalls von DRM und einer Funktion, "die absolut niemand will".

Update 13.12., 9.17 Uhr: Ursprünglich enthielt die Meldung den Satz "Auch wer einen Smart fortwo electric drive erwirbt, muss den Akku eigens mieten." Das ist nicht richtig, Käufer können auch den Akku mitkaufen. (anw)