Cisco stellt eigenen Blade-Server vor

Cisco stellt mit dem Unified Computing System eine Rechenzentrumslösung aus Blade-Servern, Fabric-Switches und Verwaltungssoftware vor.

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Von
  • Reiko Kaps

Cisco hat erste Produkte seiner Rechenzentrums-Lösung Unified Computing System (UCS) vorgestellt, die der Netzwerkhersteller bereits Anfang des Jahres angekündigt hatte. Cisco arbeitet dabei nach eigenen Aussagen mit Partnern wie BMC Software, EMC, Emulex, Intel, Microsoft, Netapp, Novell, Oracle, QLogic, Redhat, SAP und VMware zusammen.

Das "Unified Computing System" besteht aus dem Blade-Server-Chassis UCS 5100, das laut Cisco kein zusätzliches Management-Modul benötigt und bis zu acht Blade-Server-Module aufnimmt. Die passenden Server der UCS-B-Serie werden – anders als bei konkurrierenden Blade-Systemen – quer ins Chassis eingebaut und nutzen als CPUs Intel-Xeon-Prozessoren der "nächsten Generation", also den Nehalem-EP beziehungsweise Xeon 5500. Die Blades verbinden sich über Onboard-Netzwerkchips mit 10-GBit/s-Ethernet mit einem Fabric-Extender, der in jedem Chassis sitzt; optional sind auch Erweiterungskarten im PCI-Mezzanine-Card-Format (PMC) lieferbar. Cisco bietet Server-Module mit je zwei physischen Quad-Core-Prozessoren in halber und voller Rackbreite an. Die Abbildungen der großen Blade-Module mit zwei Xeon-Prozessoren in Ciscos Whitepaper (PDF-Datei) zeigen dabei einen maximalen Speicherausbau mit bis zu 48 DIMMs auf vermutlich bis zu 384 GByte RAM. Cisco bestätigt diese Zahl zwar nicht ausdrücklich, hebt aber die spezielle Speicheranbindung hervor, die den Betrieb vieler virtueller Maschinen ermöglichen soll. Ob Cisco auf Spezialverfahren wie MetaRAM setzt, ist unbekannt. Auf den bisher angekündigten "normalen" LGA1366-Serverboards finden maximal 18 DIMMs für bis zu 144 GByte RAM aus 8-GByte-DDR3-RDIMMs Platz. Das "halbbreite" Cisco-Blade nimmt anscheinend 8 Speichermodule auf. Die bis zu vier redundanten Netzteile der Chassis besitzen laut Cisco einen Wirkungsgrad von 92 Prozent.

Die Verbindung zum Fabric-Switch stellt das Blade-Chassis über bis zu zwei Fabric-Extender her, die jeweils vier 10-GBit-Ethernet-(10GE-)Verbindungen zwischen Blade-Servern und Switch aufbauen können. Die Fabric-Switches der UCS-6100-Serie besitzen 20 oder 40 10-GE-Ports und lassen sich über DCB-Erweiterungsmodule (Data Center Bridging) für Fibre-Channel over Ethernet und 10-GBit-Ethernet ausrüsten. Die Switches trennen den Netzwerk-Traffic, der von den einzelnen Servern ausschließlich via 10GE eintrifft, also auf LAN und SAN auf; solche Konzepte für Virtual Fabrics werden im Serverbereich schon seit einiger Zeit diskutiert und etwa auch von 3 Leaf, Egenera, HP oder IBM umgesetzt.

Die zentrale Verwaltung der Blade-Server und der Virtualisierung (etwa per VN-Link) übernimmt Ciscos UCS Manager, den der Hersteller als Nervensystem seines "Unified Computing System" bezeichnet und der bis zu 320 Server, also 40 Chassis mit je acht "Half-Width"-Blades verwalten kann. Das Unified Computing System soll im zweiten Quartal 2009 auf den Markt kommen. Preise gab Cisco bislang nicht bekannt. (rek)