Volkswagen stellt VW Golf GTE mit Plug-in-Hybridantrieb vor

Das fünfte Element

Volkswagen weist darauf hin, dass der Golf das erste Auto der Welt sei, das mit allen relevanten Antriebsarten angeboten wird: Benzin, Diesel, Erdgas bivalent, Elektro und nun auch als Plug-in-Hybrid. Vorgestellt wird der Zweimotorer in Genf

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  • Florian Pillau

Wolfsburg, 21. Februar 2014 – Volkswagens modularer Querbaukasten (MQB) erleichtert es dem Hersteller, verschiedene Antriebssysteme unter eine Karosserie zu bringen. So ist der Golf mit 1,4-Liter Verbrennungsmotor oder als Elektroauto technisch möglichst weitgehend verwandt mit seiner bald kommenden Variante als Plug-in-Hybrid namens GTE. Eine sensationelle Neuigkeit ist er aber schon deshalb nicht, weil Audi schon vor einiger Zeit ebenfalls auf MQB-Basis den A3 Sportback e-tron vorgestellt hat.

Volkswagen weist darauf hin, dass der Golf das erste Auto der Welt sei, das mit allen relevanten Antriebsarten angeboten wird. Nach den vier Optionen Benzin, Diesel, Erdgas bivalent, Strom ist der GTE als Plug-in-Hybrid gewissermaßen das fünfte Element. Fehlt eigentlich nur die Brennstoffzelle, doch auch die könnte laut Volkswagen noch kommen. Nomenklaturmäßig soll der Golf GTE in einer Reihe mit dem GTI und dem GTD stehen, durchaus auch als Hinweis auf hohe Fahrdynamik. Dort, wo beim GTI die Farbe Rot dominiert, ist es beim GTE Blau, etwa im Kühlergrill, aber auch im Innenraum. Der stets viertürige GTE weist serienmäßig LED-Scheinwerfer auf, für ihn wurden zudem aerodynamische Aluräder in den Größen 16 bis 18 Zoll gestaltet.

Das Kürzel GTE könnte auch Fahrdynamik signalisieren

Wie im Audi A3 Sportback e-tron arbeitet VW Golf GTE ein aufgeladener Ottomotor mit 150 PS und ein Elektromotor mit 102 PS zusammen. Die Systemleistung beträgt 204 PS. Unterschiede gibt es beim maximalen Drehmoment, hier bietet der VW mit 350 Nm 20 mehr als der Audi. In der Höchstgeschwindigkeit ist der Golf mit 217 km/h um fünf km/h langsamer als der A3. Gleich ist hingegen die Sprintzeit auf 100 km/h von 7,6 Sekunden. Rein elektrisch rennt der GTE maximal 130 km/h, die Reichweite beziffert VW auf maximal 50 Kilometer. Das Sechs-Gang-DSG mit Dreifachkupplung wurde für den Hybrideinsatz konstruiert, der E-Motor sitzt im Getriebegehäuse. Ihn versorgt eine 120 Kilogramm schwere Batterie, maximal wiegt der GTE 1524 Kilogramm.

Der Akku fasst 8,8 Kilowattstunden Strom, je nach Art des Ladens muss der Golf GTE zwischen 2,5 und 3,5 Stunden ans Netz gehen. Die Gesamtreichweite des Wagens gibt VW mit maximal 939 Kilometer an. Auf dem Papier wird der GTE wegen des Vorteils der extern ladbaren Batterie sehr sparsam, laut NEFZ kommt er mit durchschnittlich 1,5 Liter auf 100 Kilometer aus, das entspricht 35 Gramm CO2-Ausstoß. Als realistischen Alltagsverbrauch darf man leider etwa das Dreifache ansetzen, und damit wird wohl endgültig klar, dass der Hybridgolf seinen hohen Preis nicht wird hereinsparen können.

Volkswagen wird den Golf GTE im Herbst in die Auslagen stellen, zu den Preisen hält man sich noch bedeckt. Zum Vergleich: Der Audi A3 Sportback e-tron soll rund 37.000 Euro kosten. (fpi)