Telekom kann ihr Personal-Abbauprogramm vorzeitig abschließen
Bisher hat die Telekom seit der Privatisierung jedes Jahr rund 10.000 Arbeitsplätze im Inland abgebaut, dabei aber auf betriebsbedingte Kündigungen verzichtet.
Die Deutsche Telekom kann ihr 3,3 Milliarden Euro teures und ursprünglich bis Ende 2008 laufendes Programm zum Abbau von 32.000 Stellen vorzeitig erfolgreich abschließen. Das sagte der für das Personal in der Festnetzsparte T-Home zuständige Bereichsvorstand Dietmar Welslau der Bonner Tageszeitung General- Anzeiger. Einen genauen Zeitpunkt nannte Welslau nicht. Der Telekom-Manager wollte auch keine Zahlen zur weiteren Personalplanung bekannt geben. Er räumte aber ein, dass es bei T-Home nach wie vor ein drastisches Kostenthema gebe.
Telekom-Chef René Obermann hatte nach Angaben der Zeitung in der Vergangenheit mehrfach betont, dass der Konzern die Effizienz weiter verbessern müsse, und einen über 2008 hinausgehenden Personalabbau nicht ausgeschlossen. Die Gewerkschaft Ver.di befürchtet nach früheren Angaben von Bundesvorstandsmitglied Lothar Schröder in den kommenden drei bis vier Jahren den Abbau von bis zu 35.000 Stellen im Inland. Tausende weitere Jobs stünden mit der Umstellung der Netze auf Internet-Technik auf der Kippe.
Bisher hat die Telekom seit der Privatisierung jedes Jahr rund 10.000 Arbeitsplätze im Inland abgebaut, dabei aber auf betriebsbedingte Kündigungen verzichtet. Das Programm zum Abbau von 32.000 Stellen war im November 2005 noch unter dem früheren Telekom-Chef Kai-Uwe Ricke verabschiedet worden und auf drei Jahre angelegt gewesen.
Welslau wies darauf hin, dass es bei T-Home in diesem Jahr auch zahlreiche Neueinstellungen geben werde. Etwa 3000 der im Inland geplanten 4000 neuen Jobs entfielen auf die Festnetzsparte. Positiv sei auch der mit rund 80 Prozent hohe Beschäftigungsgrad in der 8400 Mitarbeiter umfassenden konzerneigenen Arbeitsagentur Vivento.
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(dpa) / (jk)