Kias coole Kiste
Der Soul ist mit seiner Optik zwar der coolste Kia, doch wurden in Deutschland letztes Jahr gerade mal 590 Stück angemeldet. Nach der Modellüberarbeitung sollen es über 3000 pro Jahr werden. Da muss also richtig was passiert sein mit dem Soul
Sciacca (Italien), 19. März 2014 – Der Soul ist mit seiner „roof-chopped“ Optik und den klaren Kanten zwar mit Abstand der coolste Kia, doch wurden in Deutschland letztes Jahr gerade mal 590 Stück angemeldet, inklusive Händlerzulassungen. Nach einem Generationswechsel auf die technische Basis des Kia Cee'd kann sich der Geschäftsführer von Kia Deutschland, Martin van Vugt 3000 Verkäufe pro Jahr vorstellen, es würde ihn nicht einmal wundern, wenn es vier- oder fünftausend würden. Da muss also richtig was passiert sein mit dem Soul, wenn er plötzlich rund sechsmal so viele Kunden begeistern soll. Auf Einladung von Kia konnten wir das verbesserte Modell ausprobieren.
Annehmbares optisches Friedensangebot
Seine Ecken und Kanten gehören sicher zu den Hauptgründen, einen Soul zu kaufen. Der kastenförmige, 1,61 Meter hohe Kompaktwagen mit optischen Crossover-Elementen wird kaum in der Masse untergehen. In zweiter Generation wurde er – ganz gegen den Trend – deutlich verbindlicher im Aussehen. Man könnte auch sagen „weniger hässlich“ oder es als „annehmbares optisches Friedendsangebot“ bezeichnen. Man sollte aber auch wissen: Das Konzept bietet neben einem unverwechselbaren Aussehen typische Vor- und Nachteile: Die steil stehende Windschutzscheibe ermöglicht einen schönen Panorama-Ausblick und senkt nebenbei erheblich den Klimatisierungsbedarf, allerdings ist sie auch schnell voller Fliegenleichen. Höher und steiler sitzend hat man nicht nur einen besseren Überblick, diese Position ist auf längeren Strecken auch rückenschonend, außer, man muss ständig schnelle Wechselkurven fahren. Das strengt dann natürlich wiederum stärker an als in einem gewöhnlichen Kompakten.
Kias coole Kiste (28 Bilder)

Der Kia Soul der zweiten Generation startet Ende März 2014.
Die vorderen Sitze bieten zwar ordentlichen Seitenhalt am Rücken, aber wenig an den Schenkeln und im Fond sitzt man ausgesprochen gut, besser als in den meisten Kompakten. Das liegt nicht nur an der verständlicherweise großen Kopffreiheit. Auch vor den Knien bleibt mehr Raum als in dieser Längenklasse üblich. Nicht ganz so erfreulich ist, dass die Ladekante fast schon auf Gürtelhöhe liegt. Der Kofferraum fasst 238 bis 1367 Liter. Der größere Wert ist respektabel und bewegt sich auf ähnlichem Niveau wie etwa beim VW Golf. Der kleinere Wert wirkt etwas niedrig, doch mit dem Fach unter dem Laderaumboden werden daraus durchaus vernünftige 354 Liter.
Großzügige Ausstattung, wohlgeformtes Plastik
Das Cockpit ist jetzt deutlich schicker als in der ersten Generation und beweist, dass man Plastik auch durchaus wohnlich gestalten kann. Respekt gebührt Kia für das Technikangebot. So gibt es einen Spurhalteassistenten, der beim versehentlichen Überfahren von Linien verlässlich piepst – wer das System kennt, weiß, was er falsch gemacht hat. Auch ein Navi mit großem Bildschirm, eine Lenkradheizung, ein elektrisch einstellbarer Fahrersitz, Sitzheizung vorn und sogar hinten, ein Fernlichtassistent und eine Rückfahrkamera sind verfügbar - für das Segment sehr beachtlich.