3D-Brille von Nvidia nun auch in Deutschland [Update]
Nach etlichen Ankündigungen ist die 3D-Vision-Shutterbrille von Nvidia nun auch in Deutschland erhältlich – nebst kompatiblem Monitor von Samsung. Bereits auf dem Markt sind 3D-Monitore von Zalman und iZ3D, in den Startlöchern steht Hyundai.
- Jan-Keno Janssen
Nach langer Verzögerung ist die Shutterbrille 3D Vision von Nvidia nun auch in Deutschland erhältlich. Die Verspätung hatte offenbar nichts mit Nvidia zu tun, sondern mit den passenden Displays: Die 3D Vision erfordert zwingend einen mit 120-Hz ansteuerbaren Bildschirm, und die gab es bislang – außer als Röhrenmonitore – nicht auf dem deutschen Markt. Sowohl Samsung als auch ViewSonic hatten zwar kompatible 22-Zoll-Displays angekündigt, dann aber lange Zeit nicht liefern können.
Als erstes hat es nun Samsung in die Regale geschafft: Die Unterhaltungselektronik-Kette Media Markt verkauft ab sofort nicht nur die 3D-Vision-Brille, sondern auch Samsungs LCD-Monitor SyncMaster 2233RZ. Mit der Nvidia-Lösung lassen sich 3D-Fotos und -Videos und vor allem Spiele räumlich anzeigen. Mit einem speziellen Treiber werden so gut wie alle Direct3D-Titel stereoskopisch dargestellt (Kompatibilitätsliste). Für den 3D-Spaß ist allerdings Windows Vista (32 und 64 Bit) und eine Nvidia-Grafikkarte erforderlich. Unterstützt werden ausschließlich Karten der 8er- (ab 8800GT), 9er- und GTX-200-Serie.
Die Shutterbrille synchronisiert sich per Infrarotempfänger mit der Grafikkarte, der Akku lässt sich nur über die integrierte USB-Schnittstelle aufladen. Der 3D-Effekt ist überzeugend, allerdings führen Leuchtstofflampen im Raum zu unschönen Flimmereffekten – die Brille läuft pro Auge mit 60 Hz, die Lampen werden hierzulande mit 50-Hz-Wechselstrom betrieben.
Der größte Vorteil der Nvidia-Lösung: Die Kanaltrennung zwischen den Bildern fürs linke und rechte Augen ist nahezu perfekt. Die anderen erhältlichen 3D-Systeme für Spieler von Zalman, iZ3D und Hyundai setzen auf Polarisation; systembedingt ist hier die Kanaltrennung etwas schlechter. Dafür benötigt man aber auch nur passive, also leichtere Brillen. Weiterer Vorteil: Die Treiber für den Hyundai- und den iZ3D-Monitor (siehe Test in c't 05/09) laufen auch mit AMD/ATI-Karten. Bei iZ3D bleibt wie bei Samsung/Nvidia im 3D-Betrieb die volle Displayauflösung von 1680 × 1050 Bildpunkten erhalten, bei Hyundai und Zalman muss man mit halbierter Auflösung leben.
Ein weiterer Vorteil der Polarisier-Displays: Zusätzliche Brillen sind für wenige Euro erhältlich, oft werden sogar mehrere mitgeliefert. Die Nvidia-Brille geht für 200 Euro über den Ladentisch, der passende Samsung-Monitor kostet bei Media Markt 370 Euro, ist aber im Unterschied zur Brille auch anderswo erhältlich. Der iZ3D-22"-Monitor (inklusive Polfilterbrillen) kostet in Deutschland 500 Euro, für den schon etwas älteren Zalman ZM-M220W muss man nur noch 200 Euro hinblättern.
[Update] Der Hyundai-Monitor, der dem Zalman-Modell technisch offenbar stark ähnelt (der Hyundai-Treiber läuft mit dem Zalman-Monitor und umgekehrt), ist über den Distributor Vrlogic für 830 Euro erhältlich. Zalman setzt auf den Nvidia-Treiber, Hyundai liefert den einzeln für 50 US-Dollar erhältlichen TriDef-Treiber mit, der zusätzlich auch 2D-Videos in Pseudo-3D umwandeln kann. (jkj)