Am Wendepunkt
Mercedes-Benz plant neue G-Klasse für 2017. Mercedes möchte den seit 35 Jahren im Prinzip unverändert gebauten Geländewagen so grundlegend erneuern, dass man von einem neuen Modell sprechen könnte. Für Offroadfahrer sind das schlechte Nachrichten
München, 6. Mai 2014 – Mercedes-Benz plant neue G-Klasse für 2017. Nach einem Bericht der britischen Zeitschrift Autocar möchte Mercedes den seit 35 Jahren im Prinzip unverändert gebauten Geländewagen so grundlegend erneuern, dass man von einem neuen Modell sprechen könnte. Eines ist sicher: Die geplanten Änderungen sind die ersten wirklichen Eingriffe ins Konzept aus einem Leiterrahmen, zwei permanent angetriebenen Starrachsen, drei Differenzialsperren und einer Geländeübersetzung. Da sie deutlich stärker als die bisherigen Detail-Modifikationen zulasten der Geländefähigkeit gehen werden, steht die G-Klasse erstmals am Wendepunkt vom echten Offroader zum Straßen-Geländewagen.
So soll die vordere Starrachse von einer Mehrlenker-Einzelradaufhängung abgelöst werden, um ein besseres Fahrverhalten auf der Straße zu erreichen. Hier darf man sich wohl eine adaptierte Übernahme der bereits in GL- und M-Klasse bewährten Hochlenker-Konstruktion vorstellen. Zudem soll statt der Kugelumlauflenkung eine elektrisch unterstützte Zahnstangenlenkung kommen. Die Bedarfsregelung dieser Servolenkung bietet ein paar Zehntelprozent Effizienzsteigerung und ist vor allem Voraussetzung für die Einführung von Fahrerassistenssystemen mit Lenkeingriff wie etwa dem Abstandsregeltempomaten mit Staufahrfolgeassistent.
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Noch ist die G-Klasse Daimlers schmalstes Auto
Zudem soll der Wagen zehn Zentimeter breiter werden, um mit einer weiteren Spur eine höhere Stabilität zu ermöglichen und Raum für komfortablere Sitze zu bieten. Zur Erinnerung: Mit 1,76 Metern Breite ist die G-Klasse der schmalste Mercedes. Mit dann 1,86 Metern bliebe der Offroader aber noch etwas schmaler als die 1,93 Meter messende M-Klasse. Das typische, kantige Erscheinungsbild soll zwar gewahrt bleiben, jedoch angereichert mit Elementen aus der Designstudie Ener-G-Force, die auf der 2012 Los Angeles Motor Show gezeigt wurde. Hier werden auch kommende Anforderungen an die Fußgänger-Crashsicherheit eine Rolle spielen.
Die neue Karosserie soll trotz gewachsener Abmessungen etwa 200 Kilogramm leichter werden, der Bericht spricht ebenso wie Insider aus dem Konzern von Aluminium-Leichtbauteilen. Das Gewichtsziel klingt im Ăśbrigen zwar ehrgeizig, liegt aber nur bei unter zehn Prozent der Gesamtmasse: Das Einstiegsmodell wiegt bereits knapp 2,6 Tonnen. FĂĽr das Interieur sollen Elemente aus der C-Klasse ĂĽbernommen werden.