Weichgespült
Der StreetGuard 3 hatte ein paar Macken, die in seinem Nachfolger behoben sind: Langlebigerer Hauptverschluss, anderes Obermaterial, erhöhter Tragekomfort und viele Detailänderungen machen ihn interessant
- Clemens Gleich
Stuttgart, 12. Juni 2014 – Man kann den Konstrukteuren des StreetGuard 4 (SG4) bestimmt nicht vorwerfen, Kritik ungehört verschallen zu lassen. Der neue Textilanzug bessert an allen in der Presse bemängelten Punkten des Vorgängers nach und bringt obendrein einige unbemängelte Verbesserungen. Gleich der wichtigste Punkt ist der Tragekomfort. BMW setzt die Priorität stets bei Sicherheit vor allen anderen Dingen, deshalb war der Streetguard 3 sehr steif konstruiert, ein Protektorenpanzer der passiven Sicherheit. Die alte Jacke konnte man auf den Boden stellen. Zugunsten besserer Beweglichkeit (aktive Sicherheit) trägt sich die vierte Generation jetzt viel weicher. Die Gelenke sind großzügiger ausgespart und die Protektoren selbst nachgiebiger. Der Tragekomfort erhöht sich dadurch enorm.
Konservativere Konstruktion
In einigen Konstruktionsideen des SG4 wird BMW wieder konservativer. So war ein Teil des Obermaterials des SG3 aus grob verwebter Baumwolle. Das fühlte sich toll an und sah interessant aus, aber es sog sich voll Wasser und war in der Praxis vor allem in der hellgrauen Variante nicht von Insektenrückständen zu reinigen. Deshalb ist die Jacke jetzt außen wieder aus Polyester, mit einer Ausnahme: An den beim Sturz am meisten belasteten Stellen (Knie und Ellenbogen) näht der indonesische Kontrakt-Hersteller jetzt Veloursleder ein. Auch der Dichtlippen-Reißverschluss des SG3, der das wasserdichte Schließen vereinfachen sollte, hat in der Praxis einfach nicht lange gehalten. Deshalb gibt es jetzt wieder einen ganz normalen Labyrinthverschluss gegen den Regen. Das dauert zwar etwas länger beim Anziehen als vorher, funktioniert aber dauerhaft.
Unbemängelt verbesserte Details
Kragen und Hosenlatz sind abnehmbar, Jacke wie Hose kommen mit einem herausnehmbaren, thermoregulativen Innenfutter. Nicht nur mir gefällt, dass die Innenjacke glatt genug aussieht, dass man sie getrennt als Softshell verwenden kann. Für diesen Einsatzzweck hat sie zwei Seitentaschen für die Hände. Sie hat außerdem an den Handgelenken lange Bündchen aus Elasthan, die tief unter die Handschuhstulpen reichen. Zusammen mit dem oben weiter nach vorn gezogenen Bund der Oberjacke entstehen so an den Händen weitere Labyrinthverschlüsse, die winterkalte Zugluft abhalten. Die Jacke bietet BMW in einer normalen Version in grau an und in einer etwas längeren Version in schwarz. An der Langjacke anders: Bundweitenverstellung unten und eine veränderte Taschenkonstruktion.