Der zweite Volvo XC90 im Fahrbericht

Vier für alle

Der zweite Volvo XC90 unterscheidet sich deutlich von seinem Vorgänger und geht vor allem bei den Motoren einen ganz eigenen Weg: Es wird ihn nur noch mit Zweiliter-Vierzylinder-Maschinen geben. Eine erste Probefahrt zeigt, dass Volvo da ziemlich mutig ist

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 5 Kommentare lesen
Volvo 18 Bilder
Lesezeit: 6 Min.
Von
  • Joaquim Oliveira / Stefan Grundhoff
Inhaltsverzeichnis

Tarragona, 13. Februar 2015 – Einen Zweizylinder im Kleinwagen gibt es nun schon seit ein paar Jahren wieder, doch der Trend zu kleineren, aufgeladenen Motoren geht auch an größeren Autos nicht vorüber. Bei den meisten Firmen ist es bislang allerdings so, dass Käufer, sofern sie bereit sind, in starke Motoren zu investieren, sich der Downsizing-Mode gewissermaßen noch widersetzen können. Bei Volvo ist damit künftig Schluss: Den wuchtigen XC90 gibt es nur noch als Zweiliter-Vierzylinder. Die erste Preisliste führt drei Motorisierungen auf: Einen Benziner mit 320 PS, einen Diesel mit 225 PS und einen Hybrid, der den 320-PS-Benziner mit einem 59 kW (80 PS) Elektromotor kombiniert und so auf eine Systemleistung von 294 kW (400 PS) kommt. Wir haben eine erste Probefahrt gemacht.

Nüchtern, aber hochwertig

Beim 4,95 Meter langen Volvo XC90 ist alles neu. Neues Design, neue Motoren und eine variable Plattform, die alle zukünftigen Mittel- und Oberklasse-Modelle der Schweden beheimaten soll. Der Innenraum ist ebenso nüchtern wie hochwertig gestaltet. Die Instrumente werden auf einem TFT-Display dargestellt und sind ähnlich klar gezeichnet wie der gesamte Innenraum. Obwohl die Sitze vergleichsweise dünn sind, ist der Komfort ausgezeichnet. Auch groß gewachsene Insassen finden eine gute Sitzposition. Platz genug haben auch die Insassen der leicht erhöhten zweiten Sitzreihe. Und selbst in der dritten Reihe finden nach einer kleinen Kletterpartie Insassen bis ca. 1,70 Metern Platz.

Ein paar mehr Schalter mit direkter Anwahl von Funktionen hätten es jedoch gerne sein dürfen. Unverständlicherweise lässt sich das Lenkrad nicht elektrisch verstellen und somit auch nicht in die Memory-Funktion einbinden. Die Bedienung der meisten Funktionen geschieht über ein wirklich sehr großes Touchpanel, das sich mit seinen drei festgelegten Themen (Navigation, Telefon und Media) sowie einem frei definierbaren Modus weitgehend selbst erklärt.

Topmodell: Ein Hybrid

Volvo geht das Thema Downsizing durchaus mutig an, denn so konsequent hat noch kein Konkurrent in dieser Klasse die Zylinderzahl beschnitten. Die meisten Fahrzeuge in diesem Segment werden mit sechs Zylindern verkauft, nicht wenige gar mit acht. Diesel und Benziner sind eng miteinander verwandt und teilen sich über 40 Prozent ihrer Teile.