Da Capo
Die erfolgreichen Bestseller BMW R 1200 oder Ducati Multistrada scheinen Aprilia bewogen zu haben, die Caponord 1200 Rally aus der erst vergangenes Jahr grundlegend überarbeiteten Caponord-Baureihe zu entwickeln. Dabei gehen die Italiener noch einen Schritt weiter in Richtung Touren-Motorrad
- Norbert Meiszies
Cagliari, 26. Februar 2015 – Die starke Konkurrenz der erfolgreichen Bestseller BMW R 1200 oder Ducati Multistrada scheint Aprilia bewogen zu haben, die Caponord 1200 Rally aus der erst im vergangenen Jahr grundlegend überarbeiteten Caponord-Baureihe zu entwickeln. Man könnte also von einem Dacapo für die Caponord sprechen, nur in einer anderen Tonlage: Bei dem neuen Adventure-Bike gehen die Italiener noch einen Schritt weiter in Richtung Touren-Motorrad. Denn ein Verkaufsschlager ist die Reiseenduro des mittlerweile zum Piaggio-Konzern gehörenden Herstellers bisher nicht gewesen.
Williger über 3000/min
Standesgemäß motorisiert ist die Rally mit dem aus der Dorsoduro 1200 stammenden, flüssigkeitsgekühlten 90-Grad-V-Motor. Das mit Vierventiltechnik, Doppelzündung und Einspritzanlage modern konstruierte 1197-Kubikzentimeter-Aggregat wurde für den Einsatz in der Caponord auf 92 kW/125 PS und ein maximales Drehmoment von 115 Nm abgemildert. Kleinere Drosselklappen-Durchmesser, je eine Lambdasonde und zwei Einspritzdüsen pro Zylinder domestizieren den großen Vau und sollen den bekannten Durst des Aggregats zügeln. Die beim Standardmodell kritisierte Unwilligkeit unterhalb von 3000/min hat man der Rally gänzlich ausgetrieben. Ob vom Start weg oder beim Herausbeschleunigen aus der Kurve: Der Antrieb entwickelt in allen Lebenslagen ordentlich Druck. Der kräftige, nicht zu überhörende Sound aus dem Endschalldämpfer unterstreicht den kraftvollen Auftritt.
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Großer Tourer mit Gelände-Eignung: die neue Aprilia Caponord 1200 Rally.
Um das Motorrad den Touring-Anforderungen gerecht zu werden, erhielt die Rally neue Seitenkoffer von Givi mit edler Alu-Abdeckung sowie ein gut funktionierendes Windschild. Letzteres lässt sich einfach mittels zweier Schrauben auch während der Fahrt in der Höhe verstellen und bietet guten Wind- und Lärmschutz. Ergänzt wird die Ausstattung durch LED-Leuchten, die den bulligen Charakter des Adventure-Bikes betonen sollen. Neu sind außerdem die Stahl-Schutzbügel an der Seite und der untere Motorschutz aus stabilem Kunststoff. Warum die Caponord allerdings keinen Warnblinker besitzt und trotz Vorbereitung Heizgriffe nur als Sonderzubehör erhältlich sind, ist kaum nachvollziehbar.