Wellness und Workout
Bei der 6er-Reihe von BMW muss man genau hinsehen, um sie von den Vorgängermodellen unterscheiden zu können. An den Ausstattungen änderte sich kaum etwas, an der Leistung nichts. Warum auch sollte man ohne Not etwas verändern, was eh schon fast perfekt ist?
- JĂĽrgen Wolff
Lissabon, 19. März 2015 – Bei der aktualisierten 6er-Reihe von BMW muss man schon genau hinsehen, um sie von den Vorgängermodellen unterscheiden zu können. Wenn Sie sich nicht sicher sind, zählen Sie einfach: Aus bisher je zehn wurden neun etwas feistere Nieren-Streben. Dazu kamen ein paar Retuschen an den Stoßfängern vorne und hinten sowie die jetzt serienmäßigen Voll-LED-Scheinwerfer. Dazu werden ein paar neue Farben wie "Jatoba metallic" oder "Kaschmirsilber metallic" angeboten, und auch die 20-Zoll-Leichtmetallräder zählen eher zu kosmetischen Verfeinerungen als zu technischen Verbesserungen. Nicht sichtbar, nur manchmal hörbar ist der neue Sportauspuff mit schaltbarer Klappe für die Modelle mit Ottomotor.
Man kann das verstehen, denn warum sollte man ohne Not etwas verändern, was eh schon fast perfekt ist? Cabriolet, Coupé und Gran Coupé sind mit das Beste, was BMW dem lustbetonten Autofahrer zu bieten hat. Wer sich in ein 650i Coupé oder gar Cabrio setzt, dem geht es nicht nur darum, von A nach B zu kommen. Er will das Fahren selbst genießen, cruisen und gleiten mit Wellnessfaktor. Es kann passieren - aber dazu muss schon auch die innere Einstellung passen - dass man nach solchen Fahrten entspannter aussteigt als man eingestiegen ist.
Wellness und Workout (15 Bilder)

Das BMW 650i Coupe ist nach der Überarbeitung an seinen nur mehr je neun Nierenstäben erkennbar.
Drei Karosserievarianten, drei Motorisierungen - die beiden Benziner 640i und 650i sowie der Diesel 640d - jeweils wahlweise mit Hinter- oder Allradantrieb: Alles, wie gehabt. Schon der Twinturbo-Reihensechszylinder im 640i mit seinen 235 kW / 320 PS reicht völlig aus, um souverän voranzukommen.
Zwischen Wellness und Workout
Erst recht der V8 im 650i, der begleitet von einem dumpfen Grollen lässig 330 kW / 450 PS und ein maximales Drehmoment von 650 Nm zwischen von 2000 bis 4500/min lässig aus 4395 ccm Hubraum schüttelt und den mindestens 1940 Kilogramm wiegenden Wagen in 4,6 Sekunden (xDrive: 4,4 Sekunden) von 0 auf Tempo 100 schubst. Wer will, bekommt nun mehr Drama: Bei über 3800 Touren öffnet sich eine Klappe und entlässt die Abgase weniger gedämpft durch ein zweites Rohr. Doch der Fahrerlebnisschalter kann mehr als nur böse Klänge, mit ihm kann der Fahrer das Ansprechverhalten des Motors, Dämpfung und die präzise Lenkung so weit verschärfen, dass aus dem Wellness- ein Sporterlebnis wird.